Von: apa
Knapp zwei Wochen nach dem Amoklauf eines 21-Jährigen in seiner ehemaligen Schule in Graz ist am Montag ein Teil der Jugendlichen wieder an ihre Bildungseinrichtung zurückgekehrt, so der steirische Bildungslandesrat Stefan Hermann (FPÖ). Regelunterricht fand nicht statt. In Projekten soll das Erlebte aufgearbeitet werden. Jene Trakte, in denen der Täter die tödlichen Schüsse abgegeben hatte, bleiben vorerst geschlossen.
Für jene Schüler der BORG Dreierschützengasse, die den ersten Schritt in eine Schulnormalität wagten, wurden auf der Grünfläche der Schule Gartenmöbel samt Sonnenschirm aufgestellt. Auch sechs klimatisierte “mobile Klassenräume” und ein Sanitärabteil wurden eingerichtet. Sie sollen gemeinsame Aktivitäten mit Abstand zum Schulgebäude ermöglichen, hieß es vonseiten der Bildungsdirektion.
Laut Auskunft der Bildungsdirektion werden die Schülerinnen und Schüler klassenweise betreut, um einen möglichst strukturierten Schulalltag zu ermöglichen. Man setze auf ein breites Angebot: Workshops, kreative Projekte – angepasst an das aktuelle Belastungserleben der Schulbesucher. Ziel sei, dass bis zum Schulschluss möglichst alle wieder einen Zugang zur Schule gefunden haben.
14 Schulpsychologen vor Ort
Die psychologische Unterstützung für die Jugendlichen wird in den kommenden Tagen fortgeführt. Am Montag waren 14 Schulpsychologinnen und -psychologen im Einsatz, sechs davon von außerhalb der Steiermark. Auch Sozialarbeiter, das Psychosoziale Unterstützungsteam (P.U.T.), Diversitätsmanager, Beratungslehrende und Therapiehunde waren vor Ort.
Vonseiten der Bildungsdirektion wurde berichtet, dass die Schülerinnen und Schüler das Erlebte “in komplett unterschiedlicher Art und Weise” verarbeiten. Die Zahl jener, die sich derzeit noch nicht im Stande sehen, dem adaptierten Schulbetrieb beizuwohnen, wollte man aus Rücksicht auf deren Situation nicht benennen. Analog zu den Jugendlichen ist auch das Lehrpersonal großer psychischer Belastung ausgesetzt. “Lehrpersonen, die angesichts dieser Belastung Unterstützung benötigen, bekommen diese auch. Auch hier wurden keine konkreten Zahlen genannt.
Die Polizei setzt indessen die Erhebungen fort. Die Ermittlergruppe “Luctus” ist weiterhin mit der Auswertung von Datenträgern sowie der Sichtung der hochgeladenen Zeugen-Videos und -Fotos beschäftigt. Die Auswertung des Mobiltelefons des 21-Jährigen ist ebenfalls noch nicht abgeschlossen, hieß es am Montag gegenüber der APA. Die Landespolizeidirektion Steiermark will neue wichtige Ermittlungserkenntnisse bekannt geben, sobald welche vorliegen. Vorerst sei das nicht der Fall.
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