Familie von Sinner möchte keine Feier

Sexten zwischen Jubel und Trauer

Dienstag, 30. Januar 2024 | 17:01 Uhr

Sexten – Obwohl Jannik Sinner mit seinem Sieg über Daniil Medvedev bei den Australian Open seinen ersten Major-Titel geholt hat, sind die Bürger in seiner Heimatgemeinde entzweigerissen. Einerseits ist man natürlich stolz auf die Leistung des erst 22-jährigen Champions, andererseits ist die Trauer nach dem Tod von Monika Stauder Tschurtschenthaler und ihren zwei Söhnen im Alter von sieben und zehn Jahren noch immer überwältigend.

Wie berichtet, ist die 47-Jährige aus Moos in Sexten am 22. Jänner mit ihren Kindern in Richtung Lienz unterwegs gewesen. Mit ihrem Pkw geriet sie auf der Drautal Straße (B100) in einer Rechtskurve in die Fahrbahnmitte und kollidierte frontal mit einem leeren Linienbus. Ein dritter Sohn im Alter von 13 Jahren wurde mit schweren Verletzungen in die Innsbrucker Klinik geflogen.

In Sexten sind die Bestürzung über das Unglück und die Trauer groß, wo Monika Stauder mit ihrem Ehemann, dem bekannten Fotografen Christian Tschurtschenthaler, lebte. Ihr Mann bleibt nun allein mit seinem 13-jährigen Sohn zurück.

Am Tag, nachdem Sinner bei den Australian Open das Finale gewonnen hat, fand in Sexten die Beerdigung der Mutter und ihrer beiden Söhne statt. Viele Menschen sind herbeigeströmt, um sich zu verabschieden und der Frau und ihren zwei Kindern die letzte Ehre zu erweisen.

Aus Respekt vor den Angehörigen von Monika Stauder Tschurtschenthaler hat ausgerechnet die Familie von Jannik Sinner darum gebeten, dass vorerst keine Feier stattfindet, um seinen Triumph in Melbourne zu ehren.

In einer Gemeinde mit 1.900 Einwohnern kennt jeder jeden – zumindest vom Sehen her. Jannik Sinner ist daher unter den Einwohnern in Sexten „einer von ihnen“. So groß die Freude über seinen Sieg ist, so groß ist auch die Trauer über den Verlust von Monika Stauder Tschurtschenthaler.

Der Tennisstar ist unterdessen am Dienstag am Flughafen in Rom angekommen und hat Ministerpräsidentin Giorgia Meloni getroffen. Am Donnerstag soll Sinner von Staatspräsident Sergio Mattarella empfangen werden. Selbst Papst Franziskus hat ihm gratuliert.

Von: mk

Bezirk: Pustertal

Kommentare
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Gaertner.
Gaertner.
Grünschnabel
3 Monate 17 Tage

Bravo ! Des nenn i Respekt gegenüber der Trauerfamilie. Feiern konn man zu an spätern Zeitpunkt ollm no . Kompliment.

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
3 Monate 17 Tage

Gaertner@ schliesse mich deinem Komentar an, genau so, sieht RESPEKT aus…

faif
faif
Superredner
3 Monate 17 Tage

…Jannik wird noch viele große momente feiern können, jetzt muss das nicht sein. einmal mehr eine entscheidung und ein fakt warum Jannik und seine familie soviele fans und bewunderung erleben.

Staenkerer
3 Monate 17 Tage

i verneig mi vor rspekt vor der familie sinner, der es mitgefühl mit den familien und freunden de um de drei so tragisch verünglückten über ihre freude um den erfolg des sohnes stellt!
meine verneigung vor so viel verständnis und herzensgüte!

Buffalo
Buffalo
Tratscher
3 Monate 17 Tage

Gute Entscheidung

Zugspitze947
3 Monate 17 Tage

Ja da sieht man wieder wie nah Kummer und Freude sein können. Es ist ein Drama,der Trauerfamilie viel Kraft 👌😢

jack
jack
Universalgelehrter
3 Monate 17 Tage

Respekt tolle Geste
das zeigt das normale Menschen große Klasse haben
bravo 👍👍👍

krokodilstraene
krokodilstraene
Universalgelehrter
3 Monate 17 Tage

Eine Feier wegen eines gewonnenen Tennisturniers ist im Moment des großen Schmerzes einer beinahe ausgelöschten Familie wirklich keine Priorität.

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