Felssprengung zur provisorischen Sanierung nach Erdrutsch

Friaul unterstützt Scheiteltunnel als Lösung für Plöckenpass

Mittwoch, 30. Juli 2025 | 17:12 Uhr

Von: apa

Der Bau eines 4,1 Kilometer langen Scheiteltunnels gilt als beste Lösung für die Probleme der Plöckenpass-Straße, die Kärnten mit Italien verbindet und im Dezember 2023 durch einen Felssturz teilweise zerstört worden ist. Zu dieser Einigung kam es bei einem grenzüberschreitenden Treffen mit Vertretern aus Kärnten und Friaul-Julisch Venetien, bei der die Zukunft des Plöckenpasses diskutiert worden war.

Bis April war die Plöckenpass-Straße, konkret zwischen Kötschach-Mauthen und Timau, infolge eines Erdrutsches 17 Monate lang unterbrochen. Die Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen waren wegen der instabilen Geologie schwierig und aufwendig gewesen. Der Scheiteltunnel wird jetzt von Friaul-Julisch Venetien als beste Lösung betrachtet, um die ganzjährige Verbindung – auch im Winter – zu garantieren. Gleichzeitig würde der Tunnel den Schwerverkehr vom Pass fernhalten und die geologischen Probleme der aktuellen Straßenführung lösen.

Bis Ende des Jahres endgültige Entscheidung

Das Vorhaben, mit 500 Millionen Euro veranschlagt, könnte bis zu 85 Prozent von der Europäischen Investitionsbank (EIB) finanziert werden. Bis Ende des Jahres soll die endgültige Entscheidung über die Projektvariante getroffen werden, mit dem Ziel, 2026 die Ausarbeitung des technisch-wirtschaftlichen Machbarkeitsprojekts – auch in Zusammenarbeit mit Kärnten – in Angriff zu nehmen.

“Der Scheiteltunnel ist die nachhaltigste, modernste und von Institutionen und Wirtschaftsverbänden am meisten getragene Entscheidung”, erklärte die Infrastrukturbeauftragte der Region Friaul-Julisch Venetien, Cristina Amirante, in einer Pressemitteilung am Mittwoch. “Die Variante eines 8,5 Kilometer langen Basistunnels wurde ausgeschlossen, weil sie zu teuer und unverhältnismäßig im Vergleich zum Ziel ist. Die Lösung, zu der größtmögliche Einigkeit herrscht, ist ein höher gelegener Tunnel – wirtschaftlich und ökologisch tragbar”, so Amirante weiter.

“Wir haben konstruktiv mit dem italienischen Infrastrukturministerium, der Straßenbaugesellschaft ANAS und der Kärntner Seite zusammengearbeitet. Jetzt gilt es, die Einigung abzuschließen, um mit einem starken, strategischen und gemeinsam getragenen Projekt nach Europa zu gehen”, bekräftigte Amirante.

Derzeit wird bestehende Straße gesichert

Derzeit werden inzwischen Maßnahmen zur Sicherung der bestehenden Straße umgesetzt. Der Pass wird von 9. bis 24. August durchgehend geöffnet sein, um dem erwarteten starken Touristenaufkommen Rechnung zu tragen. Ab dem 25. August wird die nächtliche Sperre (22.00 bis 6.00 Uhr) wieder in Kraft treten, um die Verlängerung der Schutzgalerien gegen Steinschlag und die Installation neuer Sicherheitsvorrichtungen abzuschließen.

“Die laufenden Arbeiten gewährleisten die Befahrbarkeit bis zur endgültigen Umsetzung des neuen Tunnels. Aber die geologische Gefährdung der Gegend erlaubt es nicht, sich mit provisorischen Lösungen zufriedenzugeben. Es braucht eine strukturelle Lösung – und diese wurde heute in Form des Scheiteltunnels gefunden”, sagte Amirante.

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