Von: mk
Bozen – Seit 38 Jahren ist die Südtiroler Krebshilfe ein wichtiger Partner in der Begleitung von Krebspatienten und deren Angehörigen. Bei der Vollversammlung am Samstag wurde Rückschau auf das Jahr 2018 gehalten. Dabei zeigt sich deutlich: Der Bedarf an Unterstützung steigt kontinuierlich an.
„Starke Wurzeln, neue Blüten“, unter diesem Motto hielt die Südtiroler Krebshilfe am 6. April in Bozen ihre Landesversammlung ab. Präsentiert wurde das vielfältige Tätigkeitsprogramm des vergangenen Jahres. „Die Südtiroler Krebshilfe hat es sich seit jeher zur Aufgabe gemacht, mit ihren Dienstleistungen den Betroffenen Mut zu machen und Hoffnung zu schenken. Ob finanzielle Unterstützungen, Informationen oder Kursangebote: Wie ein fest verwurzelter Baum gibt die Krebshilfe den an Krebs erkrankten Menschen und deren Angehörigen Halt und schenkt neuen Lebensmut“, so Landespräsidentin Ida Schacher. Als Vorsitzende führte SVP-Kammerabgeordnete Renate Gebhard durch die Vollversammlung und dankte der Vereinigung für ihr Engagement. Auch Landesrätin Waltraud Deeg und der Stadtrat für Sozialpolitik der Gemeinde Bozen, Juri Andriollo, waren anwesend und sprachen der Südtiroler Krebshilfe ihre Anerkennung für die geleisteten Tätigkeiten aus. Gesundheitslandesrat Thomas Widmann hat sich für seine Abwesenheit entschuldigt.
9.945 Mitglieder, umfassendes Tätigkeitsprogramm
Jedes Jahr erkranken in Südtirol rund 2.000 Menschen neu an Krebs. Eine Diagnose, die das Leben der Betroffenen und Angehörigen vollkommen auf den Kopf stellt. Die Notwendigkeit der Südtiroler Krebshilfe zeigt sich dabei an den kontinuierlich steigenden Mitgliederzahlen: Im Jahr 2018 zählte die Südtiroler Krebshilfe 9.945 Mitglieder, ein Zuwachs von 178 Personen gegenüber dem Vorjahr. Rund 3.000 Mitglieder haben 2018 eine oder mehrere Dienstleistungen der landesweiten Vereinigung in Anspruch genommen.
So fanden rund 1.300 Kursstunden statt, das Angebot reichte von Bewegungskursen für Betroffene bis hin zur Selbsthilfegruppe. Einen wertvollen Beitrag leisten die sieben Bezirkssitze, die als direkte Ansprechpartner Informationsgespräche durchführen, bei bürokratischen Angelegenheiten Hilfestellung leisten und ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm durchführen. Seit jeher legt die Südtiroler Krebshilfe ein Augenmerk zudem auf die Präventionsarbeit und Sensibilisierung für Früherkennungsmaßnahmen: Anlässlich des Weltkrebstages im Februar 2018 lud sie zum informativen Pressegespräch und startete eine Radiokampagne, in der Südtiroler Ärzte zur Vorsorge und Teilnahme an den Screening-Programmen aufriefen.
Finanzielle Hilfen für Betroffene
Von Jahr zu Jahr steigt auch die Notwendigkeit, Krebspatienten in Härtefällen finanziell zu unterstützen: Im Jahr 2018 erhielten 1.154 Betroffene in begründeten Fällen eine finanzielle Soforthilfe. Hierfür wurden insgesamt über 250.000 Euro aufgewendet, die großteils durch Spenden bereitgestellt werden. Durch die Hilfsaktion „Südtirol hilft“ konnten weitere 49 Notstandshilfen an 49 Familien beziehungsweise Einzelpersonen gewährt werden, und dies im Ausmaß von 217.873 Euro.
„Die Anfragen um eine finanzielle Unterstützung steigen von Jahr zu Jahr. Aus diesem Grund haben wir einen zusätzlichen Härtefonds für Mitglieder eingerichtet, der in außerordentlichen Notlagen eine finanzielle Hilfe bereitstellt“, so Präsidentin Ida Schacher. Die öffentlichen Beiträge für die Südtiroler Krebshilfe werden hingegen vollständig für die Verwaltungsspesen der Vereinigung verwendet, „sodass wir sämtliche Spenden und Erlöse gänzlich für die Menschen einsetzen können“, so Landespräsidentin Ida Schacher.
Besondere Projekte
Das vergangene Tätigkeitsjahr war zudem von einigen besonderen Projekten und Veranstaltungen geprägt. Evi Weger startete in Zusammenarbeit das Projekt „Rapunzel – Haare schenken“. Hierbei können Personen in den zwei Südtiroler Haarsalons Haarstudio Mayr in Bruneck und fantasy hair and beauty in Terlan ihre Haare spenden. Aus diesen werden dann Echthaarperücken hergestellt, wobei der Perückenhersteller für die gespendeten Haare einen Beitrag an die Krebshilfe ausbezahlt. Diese Summe kommt wiederum jenen Menschen zugute, die sich infolge einer Krebserkrankung eine Perücke kaufen müssen. Weiters organisierte die Südtiroler Krebshilfe zahlreichen Veranstaltungen, bei denen renommierte Experten rund um das Thema Krebs informierten: von neuen Forschungsansätzen ebenso wie über Vorsorgemöglichkeiten. „Besonders dankbar sind wir zudem über die vielen Vereine, Einzelpersonen oder Unternehmen, die mit Benefizveranstaltungen Spenden für die Betroffenen sammeln“, erläutert Ida Schacher. Ob die jährliche Primelaktion der SVP-Frauen, die Aktion „Eine Rose für das Leben“ oder diverse Benefizläufe: Die Südtiroler Krebshilfe darf auf breite Unterstützung bauen. Dabei zeigt sich deutlich: Das Thema Krebs berührt und betrifft landesweit viele Menschen und die Südtiroler Krebshilfe wird auch in Zukunft ein starker Partner für Betroffene und deren Angehörige bleiben.
Die Südtiroler Krebshilfe in Zahlen
9.945 Mitglieder
7 Bezirks- und Sektionssitze
21 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
72 ehramtliche Helferinnen und Helfer
1.300 Kursstunden für Betroffene
8.581 Stunden Lymphdrainage
1.154 finanzielle Hilfen an Mitgliedern in Notlage