Von: mk
Bozen – Es könnte sich um einen Steuerbetrug in Millionenhöhe handeln. Ein Südtiroler Unternehmen, das international auf Expansionskurs sein soll, soll laut Verdacht beim Import von Holzschrauben geschwindelt haben.
Demnach soll der Großteil der Schrauben nicht wie angegeben in Thailand, sondern in China hergestellt worden sein, berichtet das Tagblatt Dolomiten.
Aufgedeckt hat den Fall das Zollamt Bozen. Nun leitet die Bozner Staatsanwaltschaft die Ermittlungen.
Ins Rollen geraten sind die Erhebungen der Bozner Zollbehörde wegen eines Hinweises der europäischen Behörde gegen Betrugsdelikte (O.L.A.F.).
Die Vorgangsweise bei dem Betrug soll nicht neu sein. Bereits mehrere Unternehmen hätten diesen Weg beschritten. Thailand ist demnach nur eine Zwischenstation, aus er die Schrauben importiert werden. Hergestellt wurden die Metallstifte aber in China. Dadurch soll sich das Unternehmen gleich mehrere Abgaben erspart haben – etwa den Antidumping-Zoll in Höhe von 85 Prozent des Warenwertes, den normalen Einfuhrzoll sowie die Mehrwertsteuer auf Importware.
Bei einem Teil der Schrauben sollen zudem auch Qualitätsmängel festgestellt worden sein, da die Ware unter Qualitätsstandards erzeugt worden sei, die nicht den europäischen Normen entsprechen.
Das Unternehmen wurde nun wegen erschwerten Schmuggels und Irreführung von Beamten angezeigt. Zudem droht eine Klage wegen Verletzung geltender Sicherheitsstandards, unrechtmäßiger Ausweisung mit dem Sicherheitsgütesiegel sowie falscher Etikettierung der Ware, die auf den Markt gebracht worden ist, berichtet das Tagblatt Dolomiten.