Schwierige Bedingungen für Reparatur

Stromausfälle in östlicher Landeshälfte werden wohl noch länger andauern

Mittwoch, 13. November 2019 | 15:26 Uhr

Bozen – Das Schneechaos in Südtirol ist noch nicht vorüber. Die Stromausfälle im Land häufen sich nämlich.

Zunächst meldeten die öffentlichen Stellen, dass 15.000 Stromabnehmer von den Ausfällen betroffen seien. Wenig später war mit 40.000 Haushalten und Unternehmen die keinen Strom geliefert bekamen fast die ganze östliche Landeshälfte betroffen. Auch im Eisacktal und im Eggental ist der Strom ausgefallen.

Die Techniker von Edyna und Terna sind derzeit im Einsatz, um die Stromleitungen wieder zu reparieren.

Doch wegen des Schnees und umgefallenen Bäumen sind noch vielerorts die Straßen gesperrt, etwa weil Bäume auf die Fahrbahn gekippt sind, oder die Gefahr besteht, dass Bäume unter der Last des schweren Schnees umstürzen. In diesem Video beseitigt die Feuerwehr Aldein diese Gefahr von einem Straßenabschnitt.

Aufgrund dieser widriger Umstände kommen die Techniker oft nicht zu den Orten, wo die Schäden an den Stromleitungen sind. Oftmals drohen auch Bäume umzustürzen. Somit besteht auch eine Gefahr für die Mitarbeiter der Stromnetze.

Feuerwehr Aldein

Jetzt am Nachmittag sollen laut Medienberichten Hubschrauber eingesetzt werden, um zumindest auszumachen, wo die Schäden am Netz entstanden sind.

Vermutlich werden die Stromausfälle in Südtirol daher noch länger andauern.

Laut Luis Amort, der Direktor des Stromverteilers Edyna erklärt, dass es neben Problemen an den Hochspannungsleitungen auch bei den Mittelspannungsleitungen zu Schwierigkeiten gekommen ist.

Feuerwehr NiederdorfDie Stromausfälle ziehen sich von Truden über Aldein und Völs über das Eisack- und das Pustertal.

In Bruneck ist der Strom beispielsweise heute um 10.27 Uhr ausgefallen. Auch im Ahrntal gab es einen völligen Blackout.

In einer Stellungnahme erklärt der Netzbetreiber Terna, dass man mit 60 Technikern daran arbeite, die beschädigten Hochspannungsleitungen zu reparieren. Die Terna betont, dass der Zugang zu jenen Stellen, wo Beschädigungen vorhanden sind, nicht immer leicht ist. Man sei aber bemüht und bleibe am Ball.

Einen Einblick in die Situation am Mittwochnachmittag gibt der Bürgermeister von St. Lorenzen, Martin Ausserdorfer, auf Facebook. Demnach ist die Stromversorgung im Raum Bruneck nach wie vor nicht gegeben. Ob eine Umleitung heute noch gemacht werden kann, sei nicht sicher.

Informationen zum Teilen und Weitersagen!Die Stromversorgung im Raum Bruneck Pustertal ist weiter nicht gegeben….

Pubblicato da Martin Ausserdorfer su Mercoledì 13 novembre 2019

 

Wetterbesserung nur vorrübergehend

Viel Zeit, um die Leitungen zu reparieren, bleibt jedenfalls nicht. Zwar hören die Schneefälle auch im Osten bis in die Abendstunden auf. Doch schon 24 später sieht Dieter Peterlin vom Landeswetterdienst neue Niederschläge im Anmarsch.

Auch der Zivilschutz befürchtet ab Freitag eine weitere Verschärfung der Lage. Denn die Böden sind durchnässt und aufgeweicht, was zu neuen Problemen führen könnte.

 

Wie sehr die östliche Landeshälfte seit Dienstagabend betroffen war, zeigt sich auch in dieser Infografik der Feuerwehreinsätze.

Hunderte Male rückten die Feuerwehren und Einsatzkräfte allein in den vergangenen 20 Stunden aus. Zahlreiche Straßen sind trotz des pausenlosen Einsatzes aber immer noch gesperrt.

Pubblicato da Feuerwehren in Südtirol su Mercoledì 13 novembre 2019

Auch Ausfälle im Sanitätsbetrieb

Der Südtiroler Sanitätsbetrieb informiert, “dass vermutlich wegen schlechten Wetters die ELVS von Bozen von 8.00 bis 8.15 Uhr und der auch die EVS für Prävention von 8.00 bis 10.20 Uhr am Tag des 13. November wegen Stromausfalls, nicht erreichbar waren.” “Wir entschuldigen uns bei der Bevölkerung für die entstandenen Unannehmlichkeiten”, so der Sanitätsbetrieb.

Überschwemmte Keller, Garagen und unterirdische Archiv- und Lagerräume in Bozen

Nach wie vor wegen der starken Regenfälle der letzten Nacht im Einsatz stehen in der Landeshauptstadt die Berufsfeuerwehr sowie die Freiwillige Feuerwehr Bozen. Seit dem frühen Morgen kämpfen die Wehrmänner gegen überschwemmte Keller, Garagen und unterirdische Archiv- und Lagerräume vorwiegend in der Zone Südtirolerstraße, Dr.-Julius-Perathoner-Str. und Garibaldistraße an. Ein Einsatz in der Südtirolerstraße, bei dem ein unterirdisches Magazin freigepumpt werden muss, dauert zur Stunde noch an. Zudem mussten im Laufe des Tages auch mehrere Personen aus stehengebliebenen Fahrstühlen befreit, sowie mehrere kleinere Einsätze, die durch Wassereintritte hervorgerufen wurden, abgearbeitet werden. Den ganzen Tag über im Einsatz stand auch die Löschgruppe Kohlern der Freiwilligen Feuerwehr Bozen. Da die Straße nach Kohlern gleich an mehreren Stellen durch umgestürzte Bäume verlegt wurde, musste diese aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.

Von: luk

Bezirk: Eisacktal, Pustertal

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