Von: ka
Bozen – Auch wenn die dunklen Tage, als die Südtiroler mehr oder weniger in ihren Wohnungen „eingesperrt“ waren, vorbei sind, bleiben trotz der Lockerungen eine gehörige Menge an Einschränkungen bestehen, die vielen Einheimischen die Lust auf Urlaub verderben. Während es immer noch Einreisebeschränkungen in verschiedene Urlaubsländer gibt, bleibt auch der Besuch von Italiens Stränden mit Kontrollen und besonderen Ge- und Verboten verbunden.
Aber müssen wir unbedingt immer in die Ferne schweifen? Gerade Städter – darunter besonders viele Bozner – die es gewohnt sind, entfernteste Orte des Globus zu bereisen, kennen oft kaum den Berg, der hinter dem eigenen Haus steht. Zugleich sind viele Pustertaler noch nie im Vinschgau gewesen, während Vinschger die Dolomiten des Oberpuster- und Gadertals oder die Ahrtaler Berge nur von Bildern und Videos her kennen.
Das Jahr, in dem die große Touristenschwemme so und anders ausbleiben wird, könnte für die Südtiroler die einmalige Gelegenheit sein, in Ruhe die eigene Heimat neu zu entdecken. Da die schönsten Ziele für einen Tagesausflug oft zu weit entfernt sind, könnte heuer nichts näher liegen, als ein paar erholsame Tage Urlaub in der Heimat zu verbringen. Zudem fallen lange Anfahrten und aufmürbende Wartezeiten an den Flughäfen weg, sodass die Erholung sogar früher als gewohnt beginnen kann.
Anstatt nur um deutsche Gäste zu buhlen, könnten die einheimischen Touristiker diesen Trend, der zweifellos besteht, ruhig mit maßgeschneiderten Urlaubspaketen für Singles, Pärchen und Familien fördern. Denn ganz gleich, ob beim Einkauf oder beim Urlaub können wir alle dazu beitragen, dass sich Südtirol am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht.