Gefährliche Infektion für Neugeborene

Synzytial-Virus: Prophylaxe startet am 1. Oktober

Dienstag, 30. September 2025 | 10:03 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Auch dieses Jahr lädt der Südtiroler Sanitätsbetrieb Eltern dazu ein, ihre Neugeborenen vor einer gefährlichen Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) zu schützen.
Gerade im Herbst und Winter – Jahreszeiten mit gehäuftem Auftreten dieser Infektionen – muss verhindert werden, dass die Kleinsten davon betroffen sind. Aus diesem Grund stellt der Südtiroler Sanitätsbetrieb seit 2024 das Medikament Nirsevimab zur Verfügung, das intramuskulär verabreicht wird. Dabei handelt es sich um einen monoklonalen Antikörper, der auch in anderen Ländern eingesetzt wird. Die Vorteile sind: eine Verringerung von bis zu 80 Prozent der Atemwegsinfektionen, die eine ärztliche Behandlung erfordern, eine Verringerung um 77 Prozent der durch RSV-Infektionen verursachten Hospitalisierung und die Vorbeugung von Langzeitfolgen wie wiederkehrenden Bronchospasmen, die in bis zu einem Drittel der Fälle auch nach der Genesung von der Infektion auftreten können.

„Der betriebliche Dienst für Hygiene und öffentliche Gesundheit (SISP) führt eine Kampagne zur Vorbeugung des Respiratorischen Synzytial-Virus durch, die sich an die Eltern von Kleinkindern richtet“, erklärt Silvia Spertini, geschäftsführende Direktorin des SISP. „Das Angebot ist Neugeborenen und Kindern vorbehalten, die nach dem 1. April 2025 geboren wurden, sowie Kindern bis zum Alter von zwei Jahren, wenn sie Risikofaktoren aufweisen, wie zum Beispiel Frühgeborene und Kinder mit Atemwegserkrankungen. Wir appellieren daher an die Eltern, ihre Kinder vor einer gefährlichen Infektion zu schützen, indem sie sich für eine Prophylaxe entscheiden.“

Die Neugeborenen im Herbst/Winter 2025 haben hingegen die Möglichkeit, den Schutz direkt bei der Geburt zu erhalten. Auch der Sanitätsdirektor des Sanitätsbetriebes Josef Widmann betont, dass: „Eine Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus kann bei Neugeborenen und kleinen Kindern zu schwerwiegenden Erkrankungen der Lunge führen. Die Entwicklung dieser neuen Medikamente hat zu einer Verringerung der Hospitalisierung von Kindern geführt, was ein großer Erfolg ist.“

Die Dosierung des Medikaments variiert je nach Gewicht des Kindes. Daher ist es notwendig, dass Eltern das genaue Gewicht ihres Kindes kennen, damit die entsprechende Dosis verabreicht werden kann.

Auch Hubert Messner, Landesrat für Gesundheitsvorsorge und Gesundheit, unterstreicht: „Als Kinderarzt und Landesrat liegt mir die Gesundheit der Jüngsten besonders am Herzen. Diese Prophylaxe ist eine wichtige Möglichkeit, um Neugeborene und Kleinkinder wirksam vor einer Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus zu schützen. Ich appelliere daher an alle Eltern, dieses Angebot wahrzunehmen und damit ihre Kinder bestmöglich zu schützen.“

Die Vormerkungen für die Prophylaxe sind ab 30. September telefonisch über die Nummer 100 100 mit Vorwahl möglich. Die Verabreichung erfolgt ab dem 1. Oktober in den Impfzentren und auch bei Kinderärztinnen und -ärzten freier Wahl. Weitere Informationen zum Synzytial-Virus finden ihr unter https://www.sabes.it/rsv.

Bezirk: Bozen

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