Von: mk
Bozen – Der Tod des 21-Jährigen im Don Bosco-Viertel in Bozen gibt nach wie vor Rätsel auf. Die Staatsanwaltschaft hat nun eine Untersuchung wegen unterlassener Hilfeleistung in die Wege geleitet. Ins Ermittlungsregister wurde allerdings noch niemand eingetragen.
Die Autopsie, die am Freitag durchgeführt wurde, konnte die genaue Todesursache nicht klären. Nun werden toxikologische Analysen durchgeführt, deren Ergebnisse allerdings erst in ein paar Wochen vorliegen.
Bekanntlich ist der junge Mann am Samstag, den 26. August kurz nach 22.00 Uhr verstorben. Er wurde tot im Appartement seiner Familien aufgefunden. Die Ermittler versuchen nun, die letzten Stunden zu rekonstruieren.
Den Abend hatte der 21-Jährige gemeinsam mit ein paar Freundinnen verbracht. Seine Eltern befanden sich seit einigen Tagen außer Haus, da sie in den Urlaub gefahren waren.
Ein ehemaliger Erzieher, zu dem es ein freundschaftliches Verhältnis gab, kontaktierte den jungen Mann telefonisch mehrfach ohne Erfolg. Wie die Zeitung Alto Adige berichtet, war der Bekannte im Besitz eines Wohnungsschlüssels. Offenbar wollte er selbst nachsehen, was los war, und fand den 21-Jährigen im Appartement leblos auf den Boden vor. Darauf wählte er sofort die Notrufnummer 112.
Innerhalb weniger Minuten traf ein Rettungswagen ein, doch der Arzt konnte nur mehr den Tod des jungen Mannes feststellen. Im Moment wird die Vermutung einer Überdosis immer noch nicht gänzlich ausgeschlossen, obwohl die Eltern des 21-Jährigen beteuern, dass ihr Sohn keine Drogen genommen habe. Auch in der Wohnung wurden keine Spuren von Rauschmitteln entdeckt.
Kurz vor seinem Tod soll sich der 21-Jährige nicht allein in der Wohnung aufgehalten haben. Die Staatsanwaltschaft hegt den Verdacht, dass sich der junge Mann plötzlich unwohl gefühlt haben könnte und seine Begleiterinnen aus Angst das Appartement verlassen haben. Deshalb wurde die Untersuchung wegen unterlassener Hilfeleistung eingeleitet. Im Moment wird gegen Unbekannt ermittelt.
Außerdem muss der toxikologische Befund abgewartet werden. Der 21-Jährige war gesund und litt unter keiner bekannten Krankheit. Die Ergebnisse könnten den Ermittlern bei der Rekonstruktion der letzten Stunden vor seinem Tod helfen.
Im Fall von unterlassener Hilfeleistung sieht das italienische Strafrecht bis zu einem Jahr Haft vor. Die Strafe verdoppelt sich, falls jemand wegen unterlassener Hilfeleistung stirbt.