An der Grenze des Möglichen

Über 50 Einsätze allein für die Freiwillige Feuerwehr Percha

Dienstag, 19. November 2019 | 15:12 Uhr

Percha – Die vergangenen Tage waren für die zahlreichen Feuerwehrleute im Land äußerst anstrengend. Vor allem im Osten des Landes hat der Wintereinbruch zu Problemen geführt. Allein die Freiwillige Feuerwehr von Percha hat zwischen dem 13. November und dem heutigen Dienstag über 50 Einsätze absolviert.

Am 13. November wurde gegen 1.30 Uhr die Freiwillige Feuerwehr von Percha von der Landesnotrufzentrale alarmiert, Schwerfahrzeuge aufgrund des Schneefalls zu bergen. Rund um die Uhr stand die Wehr in den darauffolgenden Tagen wegen umgestürzter Bäume im Einsatz: Zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden, Bäume kippten unter dem nassen und schweren Schnee um. Einige Einsätze mussten jedoch auch abgebrochen werden, weil die Lage zu gefährlich war. Wo dies der Fall war, hieß es nur abwarten.

Zu allem Unheil wurden durch die schlechten Wetterbedingungen auch diverse Hauptleitungen für die Stromversorgung zerstört und es kam zu zahlreichen Stromausfällen in den Haushalten. Wegen des Stromausfalls musste auch das Feuerwehrhaus mit Notstrom versorgt werden, zudem blieb auch eine Person im Aufzug stecken und musste befreit werden. Weiters gab es natürlich auch Probleme mit Internet und Telefonnetz, was die Kommunikation erschwerte. Auch die Bauern kamen dadurch in Bedrängnis, da sie für das Melken der Kühe Strom benötigten. Die Feuerwehr half ihnen mit Notstromaggregaten aus. Das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr von Percha war in dieser Zeit für Notfälle dauernd besetzt.

Die Wehr geriet in diesen Tagen an die Grenzen des Möglichen und auch die Grenzen der eigenen Belastbarkeit. Meist waren alle Fahrzeuge und Geräte gleichzeitig im Einsatz. Als die Lage unter Kontrolle zu sein schien und nur mehr einige Kontrollfahrten durchzuführen waren, musste die Freiwillige Feuerwehr von Percha am Sonntag auch noch zu einem Murenabgang in Nasen ausrücken. Ein Hang war ins Rutschen geraten und die Schlamm- und Wassermassen wurden in eine Hauseinfahrt und gegen eine Wohnung gedrückt. Mit gut 30 Wehrleuten und mithilfe eines herbeigeeilten Baggers konnten die Schäden nach rund sieben Stunden Einsatz großteils wieder behoben werden. An den Folgetagen wurden noch diverse Straßen von Bäumen befreit.

Auch die „Nacharbeiten“ solcher Einsatzserien sind nicht unerheblich: Geräte und Fahrzeuge sind zu reinigen und gegebenenfalls zu reparieren, Einsatzuniformen zu trocknen, es ist zu schauen, dass die Wehrleute wieder zu Kräften kommen und es sind bereits wieder Vorbereitungen für die nächsten Einsätze zu treffen.

Die Verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr sprechen an dieser Stelle einen großen Dank allen Wehrleuten aus, die im Einsatz standen und diese glücklicherweise unverletzt beenden konnten. Ebenso gedankt wird der Pizzeria Koriander und der Tanke Percha für die Verpflegung, sowie der Gemeindeverwaltung für die Mithilfe und den Firmen Brunner & Leiter, Moser & Co, PRA und Kofler & Rech. „Auch allen Familien, Freunden, Arbeitgebern und Unterstützern Danke für das Verständnis und den Beistand vor allem in diesen schwierigen Tagen, aber auch das ganze Jahr über!“, so die Verantwortlichen der Feuerwehr.

Von: mk

Bezirk: Pustertal