Von: luk
Bozen – Der Verein Alzheimer Südtirol (ASAA) baut seine Angebote zur Entlastung pflegender Angehöriger weiter aus. Wie Präsident Ulrich Seitz mitteilt, stehen die ehrenamtlich Engagierten täglich vor einer Vielzahl an Anfragen aus ganz Südtirol. “Zwischen langen Wartezeiten für Pflegeeinstufungen und der Suche nach Heimplätzen fehlen vielerorts niederschwellige Unterstützungsangebote. Besonders problematisch wird es, wenn pflegende Angehörige selbst durch Krankheit ausfallen.”
Neben psychologischen Leistungen und Screenings setzt der Verein verstärkt auf Ergotherapie, die sich laut internationalen Leitlinien bei Demenzerkrankungen bewährt hat. Durch individuell angepasste Maßnahmen – etwa das Training alltäglicher Handlungen, die Förderung des Wohlbefindens oder die Anpassung des Wohnumfelds – können Betroffene länger selbstständig bleiben. “Zudem werden Angehörige gezielt geschult, um die Pflege zu erleichtern und ihre Belastung zu reduzieren.”
ASAA bietet hierfür ein kostenloses Einstiegspaket an, das unter anderem Unterstützung bei Alltagsfunktionen, kognitiven Übungen sowie Beratungen umfasst. Parallel dazu bereitet der Verein drei kostenlose Informationsabende in Bozen vor: Am 13. November geht es um Schmerztherapie und das Lebensende bei Demenz, am 19. November um Sturzgefahren, am 10. Dezember um Patientenverfügungen.
Darüber hinaus hat Alzheimer Südtirol eine Checkliste für Menschen erstellt, die nach jüngsten Gerichtsurteilen eine Rückerstattung von Heimkosten prüfen wollen.
Seitz betonte, dass die größte Herausforderung der Zukunft in der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege liege. Dabei seien neben politischen Lösungen auch Eigeninitiative und gesellschaftlicher Zusammenhalt gefragt.
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