Von: luk
Meran – Jenes Lokal in Meran, in dem am Wochenende eine junge Frau (20) Opfer einer Vergewaltigung geworden sein soll, könnte vom Quästor in Bozen kurzzeitig geschlossen werden. Wie das Tagblatt Dolomiten berichtet, wird eine solche Maßnahme gegen das Nachtlokal derzeit abgewägt. Denn es soll in der Vergangenheit auch zu anderen Gewaltepisoden gekommen sein, wie etwa eine Messerstecherei am Pfarrplatz.
Bekanntermaßen soll sich der Vorfall in der Nacht auf Samstag auf der Toilette des Lokals zugetragen haben. Dorthin sei die Frau von dem mutmaßlichen Täter (30) verfolgt und dann angegriffen worden. Bei dem Mann handelt es sich um einen im Burggrafenamt ansässigen Mann mit ausländischen Wurzeln. Neben dem Opfer der Vergewaltigung, ist auch er in der selben Nacht noch in der Notfallaufnahme des Meraner Spitals gelandet. Er soll zusammengeschlagen worden sein. Noch nicht ganz geklärt ist, ob dies in Zusammenhang mit der zuvor stattgefundenen Vergewaltigung steht.
Die Ermittler hüllen sich in Schweigen, auch weil der “Codice Rosso” aktiviert wurde. Dieser sieht eine vorrangige und beschleunigte Bearbeitung von Fällen häuslicher und geschlechtsbezogener Gewalt vor. Außerdem werden Maßnahmen zum Opferschutz ergriffen. So wird etwa die Identität des Opfers besonders geschützt.
Bürgermeister Dario Dal Medico will eine mögliche Lokalschließung seitens der Quästur nicht kommentieren. „Das steht mir auch nicht zu“, sagt Dal Medico. Er verweist aber auf einen anderen Umstand als Bürgermeister und als Vater zweier volljähriger Kinder. „Als ich jung war, gab es in Meran vier oder fünf Nachtlokale. Jetzt hat Meran nicht mehr viel zu bieten. Wir haben nur mehr ein Lokal, das länger offen hält. Wollen wir, dass unsere Kinder alle mit den Autos unterwegs sind?“, fragt sich Dal Medico. Wenn es in diesem Lokal Sicherheitsprobleme gebe, dann müssten sich alle Akteure zusammentun.