Vor zehn Jahren verschwanden die Freunde auf dem Weg nach Tschechien

Vermisste Mühlviertler – Auto und Leichen im Moldaustausee

Donnerstag, 23. Oktober 2025 | 12:32 Uhr

Von: apa

Zehn Jahre nach dem spurlosen Verschwinden von zwei Mühlviertlern dürfte der Fall geklärt sein. Am Mittwoch ist im Lipno-Stausee in Tschechien der Pkw entdeckt und geborgen worden, mit dem die 26-jährigen Freunde im September 2015 unterwegs waren, bestätigte eine Sprecherin der Polizei Oberösterreich am Donnerstag Medienberichte. Im Auto befanden sich menschliche Überreste, ein DNA-Abgleich zur Klärung der Identitäten von der Gerichtsmedizin Budweis steht noch aus.

Das tschechische Militär war zu Tauchübungen an dem See, der heuer einen niedrigen Wasserstand habe. Dabei stießen Soldaten auf das Auto, das sich anhand des Kennzeichens als jenes der beiden vermissten Mühlviertler herausstellte, so die Polizeisprecherin weiter. Es befand sich rund zwölf Meter vom Ufer entfernt in einer Tiefe von rund zwei Metern. Das Wrack wurde aus dem Wasser gezogen, im Inneren des Pkw wurden menschliche Überreste gefunden.

Frage nach Fremdverschulden noch ungeklärt

Die näheren Umstände waren am Donnerstag noch offen. Ob das Auto, das wohl zehn Jahre im See versunken war, bei einer Fähranlegestelle am Südufer nahe der Ortschaft Dolni Vltavice/Untermoldau ins Wasser gefahren oder gerutscht ist, war unklar. Auch die Frage nach einem möglichen Fremdverschulden konnte die Polizei am Donnerstag nicht beantworten. Die endgültige Bestätigung, dass in dem Wagen die Vermissten saßen, lag ebenfalls noch nicht vor.

Am 11. September 2015 hatten sich die zwei Freunde abends in Zwettl an der Rodl (Bezirk Urfahr-Umgebung) getroffen. In der Nacht dürften sie dann spontan in Richtung der wenige Kilometer entfernt gelegenen Kleinstadt Vyssi Brod in der Tschechischen Republik gefahren sein. In den frühen Morgenstunden wurde ihr Auto noch von einer Kamera bei einem Kreisverkehr in Bad Leonfelden registriert. Dann verliert sich die Spur. Ob sie tatsächlich an ihrem Ziel angekommen sind, ist unbekannt. Um nichts unversucht zu lassen, hatte das Landeskriminalamt entschieden, den Fall 2016 in der Sendung “Aktenzeichen XY Spezial – Wo ist mein Kind” vorzustellen.

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