Bozen – Das Verwaltungsgericht in Bozen erteilt dem Elternunterricht eine klare Absage, zumindest wenn es um bestimmte Auswüchse geht: In der Hochphase der Corona-Pandemie haben bekanntlich Erwachsene vermehrt Kinder von den Schulen genommen, um sie zu Hause oder teilweise sogar im Wald zu unterrichten.
Vorwiegend handelte es sich um Corona-Leugner und Impfgegner, die die Maskenpflicht für ihre Kinder in der Schule ablehnten. Das Thema brachte Michele Menestrina bei der Eröffnung des Gerichtsjahres zur Sprache.
„Im vergangenen Jahr haben verschiedene Eltern Anspruch darauf erhoben, den Unterricht ihrer eigenen Kinder dem Schulsystem zu entziehen“, betonte der Präsident laut einem Bericht der Tageszeitung Alto Adige. Der Bildungspflicht der Kinder sei man in Form eines Unterrichts innerhalb der Familie nachgekommen, der allerdings in völliger Autonomie erstellt worden sei, die weder von der Schulordnung vorgesehen noch reguliert wurde.
Maßnahmen gegen diese Form von Unterricht, die die Schulen ergriffen haben, sind von den Eltern vor dem Verwaltungsgericht angefochten worden. Doch die Richter, die die Rechte und Pflichten der Eltern in Zusammenhang mit Erziehung und Bildung bedacht abgewogen hätten, hätten sämtliche Rekurse abgeschmettert, erklärte der Präsident.
Von: mk
