Von: luk
Bozen – Nur wenige Minuten tobte der Sturm am Dienstag gegen 13.30 Uhr über der Landeshauptstadt. Das reichte jedoch, um die Stadt zeitweilig in einen Ausnahmezustand zu versetzten. Angesichts der vielen herabgestürzten Äste und umgekippten Bäume wirkt es wie ein Wunder, dass nur ein Mann leicht verletzt wurde. Über 140 Einsätze hatten die Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren abzuarbeiten.
Wasser drang auch in die pädiatrische Abteilung des Bozner Krankenhauses ein. Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu zwei Zentimetern hatten die Kanalisation verstopft, dazu kam noch Starkregen: Im Krankenhaus trat Wasser aus den Gullys und vermischte sich mit medizinischen Stoffen, weshalb die Einsatzkräfte beim Abpumpen auch medizinische Handschuhe tragen mussten.
Einsätze auch außerhalb von Bozen
Auch außerhalb von Bozen, in Siebeneich, Unterrain, Andrian bis Nals beklagen die Landwirte Ernteausfälle bis zu 100 Prozent. Neben den gestrigen zahlreichen Feuerwehreinsätzen in Bozen, wurden von den Freiwilligen Feuerwehren auch im Überetsch, Etschtal, Vinschgau und Gröden rund 50 unwetterbedingte Einsätze durchgeführt. Die Feuerwehrleute mussten in den betroffenen Ortschaften wegen Überschwemmungen, gefährlichen Ästen sowie kleineren Erdrutschen und Murenabgängen ausrücken.
Hagel vernichtet große Teile der Lagreinernte
Besonders hart traf es die Stadtviertel orografisch rechts der Talfer: Gries, Quirein, Don Bosco, Kaiserau. Dort befinden sich auch mehrheitlich die landwirtschaftlichen Betriebe. Manche Bauern beklagen einen Totalausfall der Ernte. Reifende Äpfel und Trauben hat es einfach abgeschlagen.