Von: Ivd
Bozen – Südtirol wird voller, aber nicht jünger. Während die Einwohnerzahl im Jahr 2024 erneut gestiegen ist, bleibt die Geburtenbilanz negativ. Zugleich erlebte der Tourismus im Mai 2025 einen spürbaren Dämpfer. Das zeigen aktuelle Daten des Landesinstituts für Statistik (ASTAT).
Mehr Zuwanderung – weniger Babys
Zum Jahresende 2024 lebten 539.386 Menschen in der Autonomen Provinz Bozen – das sind gut 2.500 mehr als im Jahr zuvor. Hauptverantwortlich für dieses Wachstum war einmal mehr die Zuwanderung. Der Wanderungssaldo, also die Differenz aus Zu- und Abwanderung, lag bei 2.548 Personen – ein neuer Höchstwert der letzten zehn Jahre.
Gleichzeitig setzt sich ein beunruhigender Trend fort: Es sterben mehr Menschen, als geboren werden. Im Jahr 2024 wurden 4.526 Kinder lebend geboren, aber 4.549 Menschen verstarben – die Geburtenbilanz fiel damit erneut leicht negativ aus. Schon 2023 hatte sie mit Plus 132 nur knapp im positiven Bereich gelegen. Nun steht unter dem Strich ein Minus von 23 – der drittschlechteste Wert der letzten zehn Jahre.
Tourismus mit Dämpfer im Mai
Gleichzeitig vermeldet ASTAT für Mai 2025 eine spürbare Eintrübung der touristischen Nachfrage. Mit 500.321 Ankünften verzeichnete Südtirol ein Minus von 15,4 Prozent im Vergleich zum Mai des Vorjahres. Noch deutlicher fällt der Rückgang bei den Übernachtungen aus: Diese sanken um 21,6 Prozent auf 1.770.161 Nächtigungen.
Die mit Abstand wichtigste Gästegruppe bleiben die Urlauber aus Deutschland – sie stellen 59,0 Prozent aller Nächtigungen. An zweiter Stelle folgt Italien mit 12,0 Prozent. Besonders beliebt war einmal mehr das Burggrafenamt, das allein 38,6 Prozent aller Übernachtungen verbuchte. Meran blieb die touristische Spitzenreiterin unter den Gemeinden – mit 117.239 Nächtigungen im Mai. Laut ASTAT handelt es sich um vorläufige Zahlen, die am 23. Juni 2025 aktualisiert werden sollen.
Südtirol wandert sich jung – aber nur auf dem Papier
Die Bevölkerungszunahme in Südtirol verdankt sich fast ausschließlich der Zuwanderung – insbesondere aus dem Ausland. Der demografische Binnenmotor, die Geburtenbilanz, ist längst ins Stocken geraten. Gleichzeitig zeigt sich: Selbst eine starke Destination wie Südtirol ist nicht immun gegen touristische Einbrüche – der Mai 2025 bringt das deutlich zum Ausdruck.
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