Von: mk
Bozen – Während Weihnachten und Silvester viele kaum erwarten können, bedeutet diese Zeit für tausende Haustiere puren Stress. Vor allem Hunde leiden unter Feuerwerkskörpern zu Neujahr. Das Phänomen wird oft unterschätzt, trotzdem wirken sich Böller und Co massiv auf das körperliche und emotionale Wohlbefinden der Vierbeiner aus. „Viele Hunde, die Silvesterknallern ausgesetzt waren, haben oft das ganze Jahr über mehr oder weniger ausgeprägte Grundängste“, erklärt Luisa Demattio, Verhaltenstierärztin der Bozner Tierklinik VetBz.
Wie die Expertin erklärt, ist es ein Trugschluss zu glauben, das Problem beschränke sich auf den 31. Dezember rund um Mitternacht. Sobald die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester beginnt, würden betroffene Tiere zunehmend nervös – als ob eine innere Uhr sie daran erinnere, dass eine schwierige Zeit auf sie zukomme.
Die Angst beginnt lange vor Silvester
Die ersten Schwierigkeiten zeigen sich oft schon Tage zuvor beim Gassigehen „Manche Hunde trauen sich kaum noch aus dem Haus. Sie halten ihre Bedürfnisse zurück und wollen so schnell wie möglich wieder in die Sicherheit ihrer vier Wände zurück“, sagt die Expertin.
Explodiert ein Böller in der Nähe, schlägt die Unruhe oft in nackten Terror um. „Einige Hunde beginnen heftig zu zittern, andere verfallen in eine Schockstarre und sind unfähig, sich zu bewegen“, so Demattio. Auch wenn die Tiere mit Herrchen oder Frauchen wieder zu Hause sind, finden sie keine Ruhe.
Hunde verlieren häufig den Appetit, ziehen sich zurück oder wirken apathisch. Besonders besorgniserregend: Der chronische Stress in dieser Zeit könne dazu führen, dass bereits überwundene Verhaltensauffälligkeiten oder alte gesundheitliche Probleme wieder akut werden, warnt die Tierärztin.
Die Tierklinik VetBz appelliert an alle Hundehalter, Anzeichen von Unbehagen nicht zu ignorieren oder unter den Teppich zu kehren. Wenn die Angst in Panik umschlägt, benötigen die Tiere professionelle Unterstützung.
„Diese Hunde brauchen Hilfe – sowohl im täglichen Umgang als auch durch eine angemessene medikamentöse Unterstützung“, betont die Verhaltenstierärztin. Ein rechtzeitiges Gespräch mit dem Tierarzt könne helfen, die Feiertage für Mensch und Tier sicherer und entspannter zu gestalten.
Die Vertreter der Tierklinik richten außerdem einen dringenden Appell an die Öffentlichkeit, verantwortungsbewusst mit Feuerwerkskörpern umzugehen, um unnötiges Leid für die Tierwelt zu vermeiden.




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