Von: mk
Bozen – Die Jahrestagung der österreichischen ARGE Suchtvorbeugung findet heuer in Südtirol statt und behandelt ein Thema, das angesichts der Pandemie oder auch des Kriegs in der Ukraine aktueller denn je ist. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwiefern Traumafolgen und Sucht in Zusammenhang stehen und welche praktischen Auswirkungen das hat.
Die Österreichischen Fachstellen für Suchtprävention aller neun Bundesländer bilden zusammen mit den Fachstellen in Südtirol und Liechtenstein ein langjähriges Netzwerk. Dadurch werden unter anderem der Austausch von Expertenwissen, die Entwicklung gemeinsamer fachlicher Standards sowie das Erstellen von suchtpräventiven Produkten und Programmen ermöglicht. Von 17. bis 19. Oktober 2022 findet im Bildungshaus Kloster Neustift die jährliche Tagung des Netzwerkes statt. Die Tagung ist restlos ausgebucht, erwartet werden über 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Die heurige Tagung widmet sich dem Thema „Traumafolgenprävention – in praktischer Umsetzung durch Präventionsfachleute“. Bei der Fachtagung der ARGE-Suchtvorbeugung im Jahr 2015 war das Thema „Trauma und Suchtprävention“ erstmals im Brennpunkt. Sieben Jahre später steht nun die praktische Umsetzung der Vorbeugung von Traumafolgen durch Präventionsfachkräfte im Brennpunkt. Insbesondere setzt sich diese Tagung mit einem wissenschaftlich fundierten Projekt auseinander, dass auf einen zielgruppenspezifischen Praxisbezug mit dem Schwerpunkt auf frühem Bindungstrauma basiert.
Traumatische Ereignisse gehören zum Leben. Wie gravierend die Folgen sind, hängt davon ab, wie resilient betroffene Menschen sind, welche Ressourcen ihnen zur Verfügung stehen, ob sie in der Lage sind, sich Hilfe zu holen und letztlich, ob diese auch in adäquater Form zur Verfügung steht.
Traumafolgen-Prävention schließt eine Lücke im Gesundheitsförderungsansatz. Die gegenwärtig erlebten Folgen einer Pandemie oder auch der Krieg in der Ukraine lassen diese Tagung aktueller denn je sein.
Die inhaltliche Konzeption der Tagung, die Koordination und Organisation vor Ort leistet das Forum Prävention in Zusammenarbeit mit dem Verein Ganzheitliches Trauma- und Schmerz-Kompetenzzentrum UNUM institute (Wien). Die Thematik wird in Form von Referaten internationaler Experten, interaktiv in Workshops und Diskussionsrunden anschaulich gemacht.
Ermöglicht wird die Tagung durch die Unterstützung des Österreichischen Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz sowie der Stiftung Südtiroler Sparkasse.
Mehr Infos zu Tagung finden sich hier!