Weitere Abschussverordnung erlassen

Wolf in Osttirol nach Schafsrissen erschossen

Freitag, 06. Juni 2025 | 15:05 Uhr

Von: apa

Nachdem die schwarz-rote Tiroler Landesregierung Ende April in Osttirol einen Wolf zum Abschuss freigegeben hatte, ist in der Nacht auf Freitag im Gemeindegebiet von St. Veit in Defereggen ein solcher erlegt worden. Der Abschussverordnung waren wiederholte Schafsrisse in der Nähe von Wohngebieten vorausgegangen, teilte das Land mit. Ein Wolf konnte damals als Verursacher ausgemacht werden. Im Tiroler Oberland wurde indes erneut eine Abschussverordnung erlassen.

“Mehrere Rissereignisse in unmittelbarer Siedlungsnähe haben deutlich gemacht, dass Handlungsbedarf besteht”, sagte der zuständige Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP). Er bedankte sich bei der Osttiroler Jägerschaft für ihr “schnelles Handeln”. Das erlegte Tier werde nun zur weiteren Untersuchung an die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gebracht.

Die Abschussverordnung im Bezirk Imst am Freitag erfolgte wiederum, weil zuletzt in drei Almgebieten im Gemeindegebiet von Umhausen jeweils ein totes Schaf gefunden worden war. In zwei Fällen wurde anhand von DNA-Proben ein Wolf als Verursacher festgestellt. Die Abschussverordnung galt nun für einen Zeitraum von acht Wochen und tritt mit Mitternacht in Kraft.

Statusbericht zur Situation des Wolfs in Österreich

Das Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs hat am Freitag seinen jährlichen Statusbericht über die Situation des Wolfes in Österreich veröffentlicht, basierend auf dem Monitoring der Bundesländer. Im Vorjahr wurden 102 Exemplare nachgewiesen, wovon ein Wolf tot aufgefunden und 13 im Rahmen von Landesverordnungen erlegt wurden. Nachweise gab es in allen Bundesländern außer Wien. Insgesamt konnten neun Rudel nachgewiesen werden, von denen vier Nachwuchs hatten.

Der Bericht zeigt auch einen Rückgang der Nutztierverluste, der sich damit das zweite Jahr in Folge fortgesetzt hat. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf geringere Verluste bei Schafen und Ziegen zurückzuführen. Tirol und Kärnten verzeichneten im Berichtsjahr erneut die höchsten Verluste, obwohl auch hier ein Rückgang zu beobachten war.

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