Fall sorgt für Aufsehen

Wolfs-Kadaver in Dolomiten: Hinweise auf gewaltsamen Tod

Mittwoch, 01. Oktober 2025 | 12:22 Uhr

Von: luk

St. Vigil in Enneberg – In der Nähe von St. Vigil in Enneberg ist am Freitag bekanntermaßen der Kadaver eines Wolfs entdeckt worden. Laut dem Landesforstdienst wurde das Tier vermutlich ein bis zwei Tage zuvor getötet. Auf den Fund aufmerksam gemacht hatte eine anonyme E-Mail.

„Am Fundort konnten keine Projektile nachgewiesen werden, allerdings weist der Körper Spuren auf, die auch auf eine gewaltsame Todesursache hindeuten könnten“, erklärte Günther Unterthiner, Direktor des Forstdienstes der Zeitung Alto Adige. Der Kadaver wird im Tierseucheninstitut in Bozen untersucht. Mit ersten Ergebnissen wird im Laufe der nächsten Tage gerechnet.

Der Fall sorgt auch deshalb für Aufmerksamkeit, weil in derselben Woche – ebenfalls im Gadertal in den Dolomiten – ein geschwächter junger Wolf eingefangen und anschließend in ein Wildtier-Rehabilitationszentrum bei Bologna gebracht worden war. Beide Tiere könnten laut ersten Ermittlungen in Zusammenhang stehen.

In der Bevölkerung gelten einzelne Wölfe, die sich Siedlungen nähern, als problematisch. Beobachter schließen daher nicht aus, dass beide Tiere gezielt ins Visier genommen wurden – von derselben Person oder Gruppe.

Die Debatte um den Umgang mit großen Raubtieren ist in Südtirol zuletzt intensiver geworden. Ende Juli hatte Landeshauptmann Arno Kompatscher den Abschuss von zwei Wölfen in der Oberen Vinschgau zugelassen, nachdem sowohl das Landesfaunabeobachtungszentrum als auch die nationale Umweltbehörde ISPRA grünes Licht gegeben hatten.

Bezirk: Pustertal

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