Von: luk
Bozen – Der Südtiroler Sanitätsbetrieb hat erneut hart durchgegriffen: Zwei Ärzte und acht Pflegende sind ihre Stellen los, nachdem sich ihre Sprachzertifikate als gefälscht herausgestellt hatten. Betroffen sind sieben Pflegekräfte in Bozen, eine in Meran sowie zwei Mediziner – darunter ein Anästhesist der Intensivstation.
Bereits im Februar hatte die Sanität zwei Ärzte entlassen müssen, die mit manipulierten Nachweisen unbefristete Verträge erhalten hatten. Mit den jüngsten Fällen steigt die Zahl der entfernten Anästhesisten auf drei.
„Es handelt sich um ein schwerwiegendes und inakzeptables Verhalten. Die Voraussetzungen für die Anstellung sind weggefallen“, erklärte der Sanitätsbetrieb. Das Ende der Fahnenstange könnte noch nicht erreicht sein. Die Überprüfungen laufen weiter, weitere Fälle könnten folgen.
Das Thema „Patentino“ bleibt ein großes Problem: Rund 450 Bedienstete verfügen noch immer nicht über den Nachweis der Zweisprachigkeit. Direktorin Marianne Siller betonte, man unterstütze das Personal mit Kursen, um Sprachprüfungen erfolgreich zu absolvieren: „Fälschungen bringen nichts, jede Fachkraft ist für uns wichtig.“
Politisch wird unterdessen erneut über mögliche Ausnahmeregelungen diskutiert. Alessandro Urzì (Fratelli d’Italia) fordert eine dringende Debatte über Lockerungen beim Patentino, während Team-K-Politiker und Ex-Primar Franz Ploner auf alternative Modelle zur Sprachförderung pocht: „Das aktuelle System funktioniert nicht – zum Schaden von Personal und Patienten.“
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