Zwei Arbeiter kamen ums Leben

Zugunglück in Brixen: Die Gutachter sind an der Reihe

Donnerstag, 08. Juni 2017 | 12:00 Uhr
Update

Bozen/Brixen – Zwei technische Gutachter der Staatsanwaltschaft und etliche Parteiengutachter werden in Kürze die Wrackteile des Zugunglücks bei Brixen unter die Lupe nehmen. Bekanntlich hat der Unfall zwei Menschenleben gefordert. Die Suche nach der Ursache dürfte komplex sein. Mit den ersten Ergebnissen wird im Herbst gerechnet, berichtet das Tagblatt Dolomiten.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Bei dem Unglück in der Nacht auf den 28. April ist eine Sanierungsmaschine auf einen Bauzug aufgefahren. Dabei kamen die Arbeiter Salvatore Verrolla (42 Jahre) und Achille De Lisa (52) ums Leben, drei weitere Personen wurden verletzt.

Der stellvertretende Leitende Staatsanwalt Markus Mayr hat jetzt die Uni-Professoren Fabrizio D’Errico aus Mailand und Roberto Lucani aus Florenz als Gutachter beauftragt.

Ersten Hinweisen zufolge haben die Bremsen nicht ordnungsgemäß funktioniert. Trotzdem ist die Fragestellung an die Experten so weitläufig wie möglich formuliert, da die Fahnder vorerst keine Hypothese ausschließen wollen.

Bekanntlich hat die Staatsanwaltschaft acht Personen ins Ermittlungsregister eingetragen. Dazu zählen die gesetzlichen Vertreter jener Bauunternehmen, die an der Unfallstelle tätig waren ebenso wie Bauleiter und Sicherheitsbeauftragte.

Die Betreffenden haben nun die Möglichkeit, im Zuge der technischen Untersuchungen eigene Gutachter zu ernennen. Jeder von ihnen soll dies auch getan haben.

Demnach werden schon bald rund zehn Sachverständige an der Unfallstelle in Brixen mit ihren Erhebungen beginnen. Die Wrackteile sind weiterhin vorbeugend beschlagnahmt. Die Experten können eines oder mehrere „verdächtige“ Wrackteile mitnehmen und unter Laborbedingungen untersuchen.

Von: mk

Bezirk: Eisacktal