Von: Ivd
Bari – Eine beeindruckende Bilanz im Kampf gegen Produktpiraterie: Zwischen Januar und September 2025 beschlagnahmte die italienische Finanzpolizei Waren im Wert von knapp 527 Millionen Euro. Bei fast 9000 Einsätzen stellten die Beamten gefälschte Produkte, falsch als italienisch deklarierte Waren und Artikel sicher, die nicht den Sicherheitsstandards entsprachen. 3344 Personen wurden angezeigt.
Die Zahlen präsentierte die Finanzpolizei anlässlich des fünften „Tags zur Bekämpfung von Produktpiraterie“ in Bari, der vom Ministerium für Unternehmen und Made in Italy gemeinsam mit dem Bildungsministerium organisiert wurde.
48 Millionen gefälschte Artikel
Das Ausmaß der Produktpiraterie wird in den Details deutlich: 48 Millionen gefälschte Artikel wurden aus dem Verkehr gezogen, 2600 Verdächtige angezeigt. In 542 Fällen ging es um den Schutz des Markenzeichens „Made in Italy“ – 28 Millionen Produkte mit falschen italienischen Etiketten wurden beschlagnahmt, neunzig Personen der Justiz gemeldet.
Besonders alarmierend sind die Zahlen zur Produktsicherheit: Über 3696 Kontrollen führten zur Beschlagnahme von mehr als 450 Millionen nicht konformen Artikeln. 580 Verantwortliche müssen sich dafür verantworten.
Seit dem neuen Gesetz 206/2023 gehen die Behörden auch gegen wissentliche Käufer vor: 1609 Verbraucher wurden erwischt, wie sie bewusst Fälschungen kauften. Sie müssen mit Geldstrafen von bis zu 7000 Euro rechnen.
Kampf gegen Piraterie auf allen Ebenen
Zu den spektakulärsten Fällen zählt die Zerschlagung einer kriminellen Organisation in Torre Annunziata, die gefährliche Pestizide fälschte und vermarktete. Neun Personen wurden festgenommen, acht Millionen Euro beschlagnahmt. In Foggia stellten Ermittler über 1,3 Millionen Liter nicht rückverfolgbaren Wein im Wert von 4,3 Millionen Euro sicher. In Neapel konfiszierten Beamte 1,4 Millionen unsichere Spielzeuge, teilweise mit gefälschten Marken bekannter Zeichentrickfiguren.
Die Finanzpolizei intensiviert auch die Verfolgung von Online-Fälschungen. Durch Überwachung des Internets und des Darknets sollen illegale Anbieter identifiziert werden, die über Marktplätze und soziale Netzwerke gefälschte Produkte verkaufen.
Die Hauptquellen für Produktpiraterie bleiben China, Hongkong und die Türkei. Das Korps arbeitet eng mit Europol, Interpol, OLAF und der Weltzollorganisation zusammen und beteiligt sich an gemeinsamen Ermittlungsteams, um den grenzüberschreitenden Handel mit Fälschungen zu bekämpfen.




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