Von: ka
Marostica – Marostica, eine Kleinstadt in der Nähe von Vicenza in Venetien, war am Freitag Schauplatz eines schrecklichen Unfalls. Ein alkoholisierter Lenker eines Kleinlastwagens verlor die Herrschaft über sein Fahrzeug und überfuhr eine Familie. Einem 14-monatigen Buben, der beim Unfall schwerste Verletzungen erlitten hatte, musste ein Teil eines Beins amputiert werden. Der Lenker des Lkw, der 58-jährige Pietro Dal Santo, wurde von den Carabinieri wegen Trunkenheit am Steuer und schwerster Körperverletzung im Straßenverkehr in Haft genommen.
Es war am Freitagnachmittag kurz vor 17.00 Uhr, als in Marostica Passanten einen offensichtlich schwer betrunkenen, älteren Mann sahen, der sich sichtlich dabei schwertat, die Fahrerkabine seines Kleinlastwagens zu besteigen. Die Augenzeugen verständigten umgehend die Gemeindepolizei der Kleinstadt, aber da war es bereits zu spät. Ohne dem Haltesignal der Stadtpolizisten Folge zu leisten, ergriff der alkoholisierte Lenker – der 58-jährige Handwerker Pietro Dal Santo – mit hoher Geschwindigkeit die Flucht. Kurz darauf verlor er die Herrschaft über seinen Kleinlastwagen. Ohne zu bremsen, fuhr der Lkw geradewegs auf eine Familie zu, die am Rande eines Parks in der Nähe des Zentrums gerade dabei war, ein Eis zu essen. Die Folgen waren für die ursprünglich aus Albanien stammende Familie verheerend.
La tragedia di #Marostica. E' stata amputata una gamba al bambino di 14 mesi travolto da un camion in un parco. Alla guida c'era un ubriaco. L'uomo è stato arrestato. Al #Tg2rai ore 20,30 pic.twitter.com/k8UBiUrX28
— Tg2 (@tg2rai) March 9, 2019
Der Kinderwagen, in dem der 14-monatige Bub lag, wurde vom Lkw gegen eine Mauer gedrückt. Dabei erlitt der kleine Bub schwerste Verletzungen. Der Bub wurde von den herbeigerufenen Rettungskräften und dem Notarzt erstversorgt und mit dem Rettungshubschrauber in die Universitätsklinik von Padua gebracht. Während der Notoperation sahen sich die behandelnden Chirurgen gezwungen, dem Kleinkind einen Teil eines Beins zu amputieren. Am Samstag schwebte das Kind, das in die Kinderintensivstation gebracht worden war, immer noch in Lebensgefahr. Die Mutter hingegen musste mit mehreren Verletzungen in das Krankenhaus von Bassano eingeliefert werden. Der Vater und der zweite Sohn des albanischen Paars, ein vierjähriger Bub, sowie die Großmutter und eine Freundin erlitten einen Schock, blieben aber beim Unfall unverletzt.
Restano molto gravi le condizioni del bimbo di 14 mesi investito con la mamma a #Marostica, nel Vicentino. Arrestato l'autista del camion che ha travolto il passeggino mentre fuggiva da un posto di blocco, era ubriaco. pic.twitter.com/Jzf64Ei864
— Tg3 (@Tg3web) March 9, 2019
Der 58-jährige Täter versuchte nach dem Unfall noch vergeblich, den Motor des Lkw neu zu starten und den Rückgang einzulegen. Dabei schlug der 31-jährige, wutentbrannte Vater mit seinen Fäusten dermaßen stark gegen die Scheiben des Lkws, dass er sich dabei die Hand sowie das Handgelenk brach. Zuletzt hatte Pietro Dal Santo noch vor, zu Fuß die Flucht zu ergreifen, was ihm aber aufgrund seines alkoholisierten Zustands nicht mehr gelang. Der Mann wurde im selben Moment von den Carabinieri in Gewahrsam genommen. Wie ein Augenzeuge berichtete, mussten die Carabinieri ihn in ein Auto einsperren, weil ihn ansonsten der 31-jährige Vater des kleinen Buben gelyncht hätte. Da der 58-Jährige einen Alkoholtest verweigerte, wurde ihm automatisch ein Blutalkoholwert, der höher als 1,5 Promille beträgt, zugewiesen. Die später vonseiten der Staatsanwaltschaft verfügte Zwangsblutabnahme ergab einen Wert, der mit der Fahrtüchtigkeit nicht mehr vereinbar ist.
Pietro Dal Santo wurde von den Carabinieri in die Kaserne gebracht, wo er nach einem kurzen Verhör wegen Trunkenheit am Steuer und schwerster Körperverletzung im Straßenverkehr festgenommen wurde.
Weit über Marostica hinaus ist die Anteilnahme mit der albanischen Familie groß. Die Gedanken sind vor allem beim 14-monatigen Buben, der auf der Kinderintensivstation der Universitätsklinik von Padua noch immer mit dem Leben kämpft. Die Fondazione Banca Popolare di Marostica Volksbank richtete in Zusammenarbeit mit der Gemeinde sowie mit dem Handwerker- und Kaufleuteverband zur Unterstützung der Opferfamilie ein Spendenkonto ein.
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