Klare Worte von Polizeichef Franco Gabrielli

Attentate: „Auch Italien wird einen Preis bezahlen“

Sonntag, 08. Januar 2017 | 11:28 Uhr

Rom – Italiens Polizeichef Franco Gabrielli nimmt sich kein Blatt vor dem Mund. In einem Interview mit der Zeitung „Il Giornale“ warnt er davor, die Gefahr von extremistischen Terroranschlägen zu unterschätzen.

„Auch Italien wird einen Preis zahlen, das Risiko ist da“, erklärte der Polizeichef. Gleichzeitig dürfe die Angst die Menschen nicht lähmen. Sie müssten ihr Leben weiterleben, ansonsten hätten die Terroristen bereits gewonnen.

Besonders bei Personen, die in Italien abgeschoben worden sind, weil ihnen eine Nähe zur Terrormiliz IS attestiert wurde, habe sich gezeigt, dass die Betroffenen tatsächlich zu tödlichen Anschlägen bereit gewesen seien, erklärte Gabrielli.

Einerseits appelliert Gabrielli somit, keiner falschen Alarmstimmung aufzusitzen, andererseits warnt er davor sich Illusionen hinzugeben, dass Italien immer geschützt bleibt.

Der Terrorismus heutzutage sei liquide. Die Gefahr gehe nicht unbedingt von Schläferzellen aus, sondern von vielen Personen. „Auch wir werden einen Preis dafür zahlen müssen. Wir wünschen uns, dass dieser so gering wie möglich ausfällt. Allerdings sind auch wir dieser Bedrohung ausgesetzt“, betonte Gabrielli. Die Gefahr zu unterschätzen, sei ein schwerer Fehler.

Eine gute Kontrolle des Territoriums und die Arbeit der Geheimdienste seien die beiden Pfeiler, auf denen das System zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit in Italien ruht, so der Polizeichef. Laut Gabrielli sei es wichtig, dass die Polizeikräften mögliche Signale nicht unterschätzen, aber auch nicht auf falsche Weise überbewerten.

 

Von: mk