Von: mk
Trient – Die Forstbehörde im Trentino hat Problembär M49 eingefangen, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa. Das Tier hatte sich zum Ausbrecherkönig gemausert: Dem Bär war zweimal die Flucht aus dem Wildtierzentrum Casteller südlich von Trient gelungen – zuletzt heuer Ende Juli.
Die Forstbehörde hat eine Röhrenfalle im Lagorai in den Fleimstaler Alpen positioniert, wo sich das Tier zuletzt aufgehalten hatte. Die Falle war für dasselbe Exemplar bereits in der Vergangenheit verwendet worden.
M49, der von Umweltminister Sergio Costa Papillon umgetauft worden, war erlangte wegen seiner Ausbrüche internationale Berühmtheit. Am 21. August hatte er sich seines Sendehalsbands entledigt.
Kurz nachdem die Gefangennahme von M49 bekannt geworden war, haben Umweltschützer angekündigt, jene Verordnung anzufechten, mit der Landeshauptmann Maurizio Fugatti die Gefangennahme der Bärin JJ4 angeordnet hat. Die Umweltschützer vermuten, dass die Bärin mehrere Jungtiere aufzieht.
Die Erlaubnis zum Abschuss war am Verwaltungsgericht angefochten worden, das dem Rekurs am 31. Juni stattgegeben hat.
Am 11. August hat Fugatti allerdings die Gefangennahme und die Verlegung ins Wildtierzentrum Casteller angeordnet. Auch im Fall der Bärin JJ4 hoffen die Umweltschützer auf die Unterstützung des Umweltministers.
Ornella Dorigatti, die Trientner Delegierte der Tierschutzvereinigung OIPA, trat unterdessen nach der Gefangennahme in den Hungerstreik. Die Umweltschützer verlangen einen anderen Umgang mit Großraubtieren im Trentino und im Besonderen mit dem Projekt „Life Ursus“.