Von: ka
Mondaino – Mondaino, ein Dorf im Hinterland von Rimini, wird von einer regelrechten Wildschweinplage heimgesucht. Da sich die wilden Tiere immer öfter in der unmittelbaren Umgebung der bewohnten Häuser und im Umland des Dorfes aufhalten, sah sich der erste Bürger von Mondaino, Matteo Gnaccolini, gezwungen, drastische Maßnahmen zu ergreifen. Die Entscheidung der Gemeinde stößt bei Umweltschützern auf heftige Kritik.
Da, so die Begründung, in den letzten Monaten in der Nähe der Schule immer häufiger Wildschweine gesichtet worden wären, die großen Tiere besonders in den Abend- und Nachtstunden für den Personen- und Warenverkehr eine große Gefahr darstellen würden und die Wildschweine aufgrund ihrer Größe und Aggressivität in der Gemeindebevölkerung große Sorgen und Ängste ausgelöst hätten, beschlossen Bürgermeister und Rat der Gemeinde im Hinterland von Rimini, die „Wildschweine von Mondaino“ zu fangen oder abzuschießen.
Um die Wildschweine gefahrlos loswerden zu können und um die Arbeit der Jäger zu erleichtern, verfügte der Bürgermeister von Mondaino, Matteo Gnaccolini, für Samstag, den 17. November, die Schließung der Schulen und der angrenzenden Sportstätten des Ortes. Zum gleichen Zweck wurden am selben Tag zwischen 8.00 und 17.00 Uhr mehrere Straßen des Ortes für Personen und Fahrzeuge gesperrt. Mit der für Samstag angesetzten Bekämpfung der Wildschweine wurde von der Gemeindeverwaltung die auf die Hetzjagd spezialisierte Jagdmannschaft „Solengo della Valconca“ beauftragt.
Während sich die Gemeinde von Mondaino sich hinter der Notwendigkeit verschanzt, ihre Bürger vor den immer zahlreicheren und „frecheren“ Wildschweinen zu beschützen und die Sicherheit aller Einwohner und Touristen zu garantieren, laufen Umweltschützer gegen die Wildschweinjagd Sturm. Nach dem Bekanntwerden der Verfügung des Bürgermeisters wurde die Facebook-Seite der Gemeinde Mondaino von kritischen Kommentaren geflutet. Beim Protest tat sich besonders die im Raum Rimini sehr aktive Umweltschutzorganisation „Basta delfinari“ hervor.
„Ein öffentlicher Raum, der plötzlich ein privater wird, um Platz für die Doppelläufe zu schaffen. Die Schulen werden geschlossen, während eine Mannschaft in Kriegsausrüstung im Umland jenen auflauert, die diesen Wald schon seit immer bewohnen. Die Schulen schließen und die Gewehre laden – eine frevelhafte und unmoralische Entscheidung, die uns in die dunkelsten Tage unseres Zeitalters zurückwirft“, so die harte Kritik der Umweltschutzorganisation „Basta delfinari“.
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