Auslieferungsverfahren nach Leichenfunden in Rom läuft

Von: apa

Die Ermittlungen um die Tötung einer noch unidentifizierten Frau und ihrer Tochter, deren Leichen im römischen Stadtpark Villa Doria Pamphili gefunden wurden, ziehen weitere Kreise. Das Berufungsgericht der griechischen Stadt Larissa wird in den nächsten Tagen über das Verfahren zur Auslieferung eines 46-jährigen amerikanischen Staatsbürgers nach Italien entscheiden, der am Freitag auf der griechischen Insel Skiathos wegen des Doppelmordes festgenommen worden war.

Der 46-Jährige sitzt derzeit im Gefängnis von Volos in Griechenland und wehrt sich gegen eine Auslieferung nach Italien, wie Medien berichteten. Sollte auch die US-Justiz ein Auslieferungsgesuch stellen, könnte er an die USA übergeben werden. Dort sei er bereits wegen Gewalt gegen mehrere Frauen polizeibekannt.

Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren

Die römischen Ermittler sammeln weiterhin Beweise, um die schweren Vorwürfe gegen den Mann zu untermauern. Sie analysieren derzeit das beschlagnahmte Smartphone des Verdächtigen, um seine Bewegungen anhand der Mobilfunkzellen nachzuvollziehen.

Mit falschen Identitäten soll der mutmaßliche Täter Filmproduzenten auf der ganzen Welt getäuscht haben. Seit 2019 reiste er laut Polizei mit einem echten Pass, der jedoch auf einen falschen Namen ausgestellt war – ein Umstand, der durch die Zusammenarbeit der Staatsanwaltschaft von Rom mit dem FBI aufgedeckt wurde. Der Mann habe offenkundig sein Leben auf Lügen aufgebaut. Er erzählte, er sei ein Regisseur, erfand Filmprojekte und suchte nach Förderungen dafür – auch in der italienischen Hauptstadt.

Leichenfunde schockten italienische Öffentlichkeit

Der Fund der beiden Toten im beliebten römischen Stadtpark Doria Pamphili hatte die Öffentlichkeit in Italien geschockt. Die Babyleiche wurde vor rund eineinhalb Wochen von zwei Frauen entdeckt. Das etwa acht Monate alte Mädchen wies Verletzungen auf, die darauf hindeuteten, dass es erdrosselt wurde. Kurz darauf wurde unter Oleanderbüschen die Leiche der 30 Jahre alten Frau in einem schwarzen Müllsack entdeckt. Wegen der fortgeschrittenen Verwesung gestaltet sich die Identifizierung schwierig. Die Ermittler überprüften auch Aufnahmen verschiedener Überwachungskameras von dem in der Nacht gesperrten Park.

Mit einer Fläche von etwa 1,8 Quadratkilometern gehört der Park aus dem 17. Jahrhundert zu den größten Grünflächen in Rom. Auf dem Gelände steht die gleichnamige Villa Doria Pamphili, die dem italienischen Staat gehört.