Von: idr
Trient – Bei seinen nächtlichen Streifzügen hinterlässt dieser Youngster regelmäßig eine Spur der Verwüstung. Die Rede ist nicht von einem Fußballfan, sondern von einem jungen Bären mit Spieltrieb: Bei Nacht zieht er durch das Trentino und zerbeißt regelmäßig die Reifen von parkenden Pkw. Was zunächst wie eine amüsante Anekdote anfängt, ist für die Anwohner der Valsugana zum ernsten Problem geworden.
Laut Experten der Provinz Trient deuten alle gemeldeten Vorfälle im Mai auf denselben Bären hin. Die Schäden sind vermutlich das Resultat von spielerischen Erkundungstouren des Jungtiers, das nicht versteht. Die zuständigen Behörden haben Proben gesammelt, um den jungen Vandalen genetisch genau identifizieren zu können.
Parallel zu den nächtlichen Erkundungstouren des Jungtiers wurden auch neue Bärenfamilien im Trentino gesichtet. In der Val di Sole und rund um den Bondone tauchten Weibchen mit ihren neugeborenen Jungen auf. Die zunehmenden Bärensichtungen zeigen, dass sich die Tiere in weitere Teile der Region ausbreiten – ein Resultat der wachsenden Bärenpopulation.
Aktuell ist Bären-Hochsaison
Die Zeit um den Frühling und Frühsommer ist besonders problematisch für die Bären, da sie sich mit der Paarungszeit überschneidet. Während dieser Zeit verlassen die Mütter ihre Jungtiere und ziehen sich zu neuen Fortpflanzungspartnern zurück, was zu einer größeren Wanderung von Bären führt. In den letzten Wochen wurden insgesamt 16 Vorfälle gemeldet, darunter Angriffe auf Bienenvölker, Hühnerställe und sogar Schäden an Abfallbehältern.
Politische Diskussionen und Proteste rund um den Bärenmanagement-Plan nehmen ebenfalls zu. Die Regionalpolitikerin Eleonora Angeli von „Noi Trentino“ forderte eine Änderung des aktuellen Plans, um härtere Maßnahmen wie das Abfangen und Töten von Bären zu überdenken. Gleichzeitig gibt es immer mehr Proteste gegen die Gefangenschaft von Bären, die seit Jahren im Tierschutzgehege Casteller gehalten werden.
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