Lebensrettende Notoperation nach schwerem Unfall

Beim Mulchen: Metallstück durchbohrt Brustkorb

Mittwoch, 20. August 2025 | 15:31 Uhr

Von: luk

Arco/Trient – Am Krankenhaus Santa Chiara in Trient ist kürzlich eine hochkomplexe Notoperation erfolgreich durchgeführt worden. Ein Mann war bei Mäharbeiten mit einem automatischen Mulchgerät von einem rund sieben Zentimeter langen Metallfragment am Brustkorb getroffen worden. Der Splitter verletzte die rechte Lunge und durchbohrte zudem die absteigende Brustschlagader. Laut der Nachrichtenagentur Ansa handelte es sich um eine lebensbedrohliche Verletzung, die ohne sofortige Behandlung tödlich verlaufen wäre.

Nach einer ersten Versorgung im Krankenhaus von Arco wurde der Patient umgehend nach Trient verlegt. Dort führten die Teams der Kardiochirurgie unter Leitung von Professor Francesco Onorati und der Gefäßchirurgie unter Dr. Stefano Bonvini einen kombinierten Eingriff durch. In einer ersten, offenen chirurgischen Phase wurde das Metallstück entfernt, anschließend dichteten die Ärzte die Verletzung der Aorta mithilfe einer endovaskulären Prothese ab. Durch dieses sogenannte hybride Verfahren konnte eine wesentlich invasivere Operation vermieden werden.

An dem Einsatz waren neben den Kardio- und Gefäßchirurgen auch Anästhesisten sowie ein Thoraxchirurg beteiligt. Der Patient konnte nach der Intensivbehandlung und einer Phase auf der kardiochirurgischen Station in gutem Gesundheitszustand entlassen werden.

Professor Onorati hob in einer Stellungnahme die Bedeutung der guten Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen hervor. Der Fall zeige, wie wichtig schnelle Diagnosen, ein effizienter Patiententransport und moderne, minimalinvasive Methoden seien. Zudem verwies er auf die baldige Eröffnung eines sogenannten Hybrid-Operationssaals am Krankenhaus Santa Chiara, der die interdisziplinäre Arbeit weiter verbessern soll.

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