Von: ka
Rom – Alle Jahre wieder beleuchtet der italienische Verband der Handwerker und Kleinunternehmer CNA die weihnachtlichen Essgewohnheiten und Geldausgaben der Italiener. Diesmal fördert das Studienzentrum des Verbands zutage, dass anlässlich zu Weihnachten und Silvester die Italiener etwas optimistischer in die Zukunft blicken und bereit sind, etwas mehr Geld für die heilig abendliche Tafel und das Silvestermenü auszugeben. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben für die traditionell reich gedeckte Tafel auf fünf Milliarden Euro, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von zwei Prozent entspricht.
Angesichts höherer zu Verfügung stehender Geldmittel – dieses Jahr wurden mit dem 13. Monatsgehalt gegenüber dem Vorjahr 1,3 Milliarden Euro mehr ausgeschüttet, wobei sich die Gesamtsumme auf 33,7 Milliarden Euro beläuft – steht mehr Geld für weihnachtliche Ausgaben bereit.
Laut der Erhebung lieben es die Italiener am Heiligabend traditionell. Neun von zehn Familien feiern den Heiligabend zu Hause und laden bestenfalls die engsten Freunde und Verwandten ein. Für diesen Abend geben die Italiener 2,7 Milliarden Euro an Lebensmitteln aus.
Etwas mondäner geht es zu Silvester zu. Immerhin ein Drittel der Italiener, so die Prognose des Studienzentrums, feiert den Jahreswechsel außerhalb der eigenen vier Wände. Allerdings lassen sie es nicht so sehr krachen wie zu Heiligabend und geben für diese Sause lediglich 2,3 Milliarden Euro aus.
Im Gegensatz zu den Jahren vor der großen Krise – also vor dem Jahr 2008 – fehlen in jener Weihnachtszeit, in der die Italiener erstmals wieder etwas Licht am Ende des Tunnels erblicken, exotische Speisen auf der Tafel fast völlig. Die Italiener sind, so die Umfrage des CNA, zu traditionellem Essen zurückgekehrt. Auf der weihnachtlichen Tafel sind Spezialitäten der jeweiligen regionalen Küche, Linsen oder der traditionelle „zampone“ und „cotechino“ anzutreffen. Besonders die Linsen dürfen auf keinem Silvestermenü fehlen.
Auf der anderen Seite fehlt es nicht an Benefizsammlungen für die 4,5 Millionen Italiener, die in Armut leben müssen und sich keinen luxuriösen Schmaus leisten können. Wer wenig Geld ausgeben kann, aber nicht ganz arm ist, versucht dies zu verheimlichen. Um ein ansehnliches Weihnachtsfest und einen schönen Silvesterabend zu finanzieren, wenden sich diese Bürger gerne an Banken und Kreditinstitute. Die Schulden werden dann im Laufe der nächsten Monate abgestottert.
Und wie sieht es bei den Südtirolern aus? Wird heuer für die weihnachtliche Tafel und das Silvesterfest mehr Geld ausgegeben als letztes Jahr oder greifen sie weniger tief in den Beutel?