EU-Fördertöpfe locken auch Betrüger an (Symbolbild)

Betrug mit EU-Geldern: 600 Millionen Euro beschlagnahmt

Donnerstag, 04. April 2024 | 17:14 Uhr

Die Finanzpolizei von Venedig hat einen groß angelegten Betrug mit Geldern aus dem von der EU finanzierten Konjunkturplan “Next Generation EU” aufgedeckt. Wegen mutmaßlichen Betrugs mit EU-Coronahilfen in Höhe von mehr als 600 Millionen Euro haben die Behörden 22 Menschen festgenommen sowie Villen und Luxusautos beschlagnahmt.

Die Beamten durchsuchten nach Angaben der Europäischen Staatsanwaltschaft am Donnerstag Wohnungen von Mitgliedern eines mutmaßlichen Betrügernetzwerks in Italien, Österreich, Rumänien und der Slowakei. Das Netzwerk soll zwischen 2021 und 2023 Millionensummen aus dem Corona-Aufbaufonds der EU unterschlagen haben. Acht der 22 Verdächtigen wurden nach Angaben der Europäischen Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft genommen, 14 weitere stehen unter Hausarrest.

Ein Großteil der Angeklagten seien kriminelle Profis, die in mehreren Fällen vorbestraft sind, hieß es. Konkret ging es um Mittel für die “Internationalisierung von Unternehmen”. Bei den antragstellenden Firmen habe es sich um fiktive Unternehmen gehandelt. In den allermeisten Fällen habe ihre einzige Tätigkeit darin bestanden, die für den Zugang zu den angefochtenen Mitteln erforderlichen Unterlagen zu erstellen.

Italien erhält insgesamt 194,4 Milliarden Euro im Rahmen des nach der Pandemie beschlossenen Aufbauprogramms, und zwar in Form von Darlehen und Zuschüssen. Das Programm umfasst 66 Reformen und 150 Investitionen, die Italien bis zum Jahr 2026 durchführen soll.

FPÖ-Nationalratsabgeordnete Petra Steger forderte in einer Reaktion “eine lückenlose Aufklärung samt politischer Konsequenzen”. “Verbrecher sind immer nur dort stark, wo das System schwach ist”, sah sie in einer Aussendung am Donnerstag ein “völliges Versagen” der Europäischen Union. “Obwohl die EU bereits jetzt ein wahres Bürokratiemonster ist und immer mehr Kompetenzen an sich ziehen möchte, ist sie offenbar nicht einmal imstande, bei der Vergabe von EU-Geldern die nötigen Kontrollen sicherzustellen”, empörte sich die Listenzweite der FPÖ bei der Europawahl im Juni.

Von: APA/AFP

Kommentare

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12 Kommentare auf "Betrug mit EU-Geldern: 600 Millionen Euro beschlagnahmt"


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Privatmeinung
Privatmeinung
Universalgelehrter
1 Monat 12 Tage

EU Gelder fließen sowieso zum großen Teil in die falsche Richtung.

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 12 Tage

Ricjtige wäre? In deine Tasche?

traktor
traktor
Kinig
1 Monat 12 Tage

super, haben diese kriminellen idioten auch einen namen und ein gesicht? ich frag für einen nachbarn….

Ischjolougisch
Ischjolougisch
Superredner
1 Monat 12 Tage

Frage mich auch warum Verdächtige jetzt nicht mehr benannt werden.

Hustinettenbaer
1 Monat 11 Tage

Namen ? Bis jetzt gilt Unschuldsvermutung.

Aber sieht nach einem dicken Fisch aus:
“Die Kriminellen stehen im Verdacht, mit einem Netzwerk von “Buchhaltern, Dienstleistern und Notaren” unter einer Decke gearbeitet zu haben, um an das Geld zu kommen, das sie auf Bankkonten in Österreich, Rumänien und der Slowakei überwiesen haben. Die EUStA erklärte, die Verdächtigen nutzten fortschrittliche Technologien wie VPNs, Cloud-Server im Ausland, Krypto-Assets und Software für künstliche Intelligenz.”

https://www.independent.co.uk/news/italy-ap-police-austria-romania-b2523399.html

Opa1950
Opa1950
Superredner
1 Monat 11 Tage

@Hustinettenbaer Bei 600.000.000 Euro glaube ich, gibt und braucht es keine Unschuldsvermutung.

Hustinettenbaer
1 Monat 11 Tage

@Opa1950
Hm, dann sind sich die Behörden wohl sehr sicher. Volle Namensnennung:
https://www.suedtirolnews.it/italien/betrug-mit-eu-geldern-600-millionen-euro-beschlagnahmt-2

Hustinettenbaer
1 Monat 12 Tage

“FPÖ-Politiker
überwies Betrügern 600.000 Euro
…Der bisherige Bürgermeister von Radstadt, Fahrschulbesitzer und Ex-Nationalratsabgeordnete wurde im Jahr 2020 selbst Opfer von Betrügern… “Ja, aber das Thema ist für mich abgeschlossen. Allerdings werde ich die Erfahrungen sicher in mein Amt mitnehmen”. Er wolle beispielsweise Informationsabende für die Bevölkerung organisieren: “Hinter diesen Betrugsmaschen steckt ein System. Das man leider viel zu oft und viel zu spät durchschaut. Das unterschätzt man.”

Aha.

FPÖ-Politiker überwies Betrügern 600.000 Euro – Politik | Heute.at

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 12 Tage

Is ja informativ! Und hat mit EU Geld zu tun?

Hustinettenbaer
1 Monat 12 Tage

@N. G.
Artikel gelesen ?
Eine FPÖ-Abgeordnete schimpft auf die EU, weil “Verbrecher immer nur dort stark sind wo das System schwach ist”, “sie offenbar nicht einmal imstande, bei der Vergabe von EU-Geldern die nötigen Kontrollen sicherzustellen”.

Offensichtlich war o.g. FPÖ-Abgeordneter ein recht schwaches Glied in der Kontrollkette und wurde betrogen.

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
1 Monat 12 Tage

a guit, sowos isch nix neues… mecht net wissn, wos do no ols obgeat.. die gonze Welt isch korrupt… und die hohe Garde isch die letzigschte…

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 12 Tage

Wäee es möglich, dass du nut einen einzigen vernünftigen Kommentar am Tag abgibst anstatt 20 mit keiner einzigen Information darin?

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