Drei Banditen hatten Schmuck im Wert von einer Million erbeutet – VIDEO

Brutaler Juwelenraub im „Rosaroter Panther-Stil“ aufgeklärt

Donnerstag, 02. Februar 2017 | 07:13 Uhr

Mailand – Die Ermittlungen, die auf einen spektakulären Juwelenraub gefolgt waren, erhielten zuletzt eine unerwartete Wende. Die Polizei konnte zwei serbische Staatsbürger – 29 und 30 Jahre alt – und eine weitere Person als die Urheber des Raubes, der am 21. September 2016 im Mailänder Luxusartikelviertel um die Via Montenapoleone stattgefunden hatte, identifizieren. Der Juwelenraub, bei dem die drei Täter mehrere Millionen Euro erbeutet hatten, trug ähnliche Züge wie jene der „Pink Panthers“. Die „Rosarote Panther“ genannte Bande hatte sich auf gewinnträchtige Schmuckdiebstähle in den wichtigsten europäischen Städten spezialisiert.

YouTube/poliziadistato -Violenta rapina a Milano, individuati gli autori
YouTube/poliziadistato

Diese drei „Helden“ hingegen hatten als Ziel das bekannte Mailänder Schmuck- und Juwelengeschäft „Carlo Eleuteri“ auserkoren. Einer der drei Banditen – im Video sehr gepflegt gekleidet und englisch sprechend – hatte sich als Kunde ausgegeben und hatte sich von der Angestellten zum Schein verschiedene Schmuckstücke zeigen lassen. Als die Angestellte in den Tresorraum gegangen war, um weitere wertvolle Steine zu holen, war der Räuber ihr gefolgt. Mit roher Gewalt hatte er die Frau überwältigt und zu Boden gestoßen. In diesem Moment war ihm auch sein Komplize in das Geschäft und in den Tresorraum gefolgt und half ihm beim Fesseln der Frau und dem Ausräumen des Tresors. Dank der Mithilfe eines dritten Banditen, der außerhalb des Geschäfts „Wache“ gestanden hatte, war allen Dreien die Flucht gelungen. Der dritte Räuber hatte auch jene Aufgabe übernommen, dem Geschäft vier Tage vor dem Juwelenraub einen Besuch abzustatten und einen „Lokalaugenschein“ vorzunehmen.

YouTube/poliziadistato -Violenta rapina a Milano, individuati gli autori
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Letzteren konnten die Polizeibeamten nun in Brescia festnehmen. Es handelt sich bei ihm um den 30-jährigen Serben Uros Ivkovic, der in Italien und Serbien bereits einschlägig vorbestraft ist. Als jener Mann, der sich im September als Kunde ausgegeben hatte, wurde der 29-jährige serbische Staatsbürger Aleksander Sarac identifiziert. Während Ivkovic bereits im Mailänder Gefängnis San Vittore einsitzt, befindet sich Sarac noch in Serbien und wartet auf den internationalen Haftbefehl. Sarac kam man deshalb auf die Schliche, weil er auf der Tür, die in den Tresorraum führt, einen Fingerabdruck hinterlassen hatte.

YouTube/poliziadistato -Violenta rapina a Milano, individuati gli autori
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Dem dritten Mitglied der Bande sind die Polizisten dicht auf den Fersen. Im Video trägt er eine Mütze und eine große Schultertasche und hilft Sarac, die Frau zu fesseln und das Juweliergeschäft auszuräumen. Der Juwelenraub hatte nur wenige Minuten gedauert. Laut den Ermittlern hatten die drei Täter den Raub minutiös geplant. Wie die Beamten später rekonstruierten, hatten die Juwelenräuber bereits sieben Stunden nach der Tat die kroatisch-serbische Grenze überquert. Es war aber auch der Eintritt in das Nicht-EU-Land, die es Interpol ermöglicht hatte, die Identität der sich im Fluchtauto befindenden Personen herauszufinden.

Zudem hatten die Räuber das große Pech gehabt, auf eine Angestellte zu treffen, die auch die Sprache erkannt hatte. Als ein mutmaßlicher Täter seinem Komplizen auf serbisch ein „Warte einen Moment“ zugerufen hatte, hatte die Frau diese Worte erhascht. Dieser wichtige Hinweis erlaubte es der Polizei, den Täterkreis wesentlich einzuschränken. So fügte sich ein Puzzleteil zum anderen.

Von: ka