Nach zwei Festnahmen zittert das noble Mailand – VIDEO

„Champagner, Escort und Kokain“

Mittwoch, 05. März 2025 | 08:03 Uhr

Von: ka

Mailand – Nach der Verhaftung von Stefania Nobile und Davide Lacerenza, ihrem Ex-Partner und Besitzer der La Gintoneria, einem VIP-Nachtclub im Herzen Mailands, durch die Finanzpolizei zittert die Noblesse der lombardischen Metropole.

Laut der Mailänder Staatsanwaltschaft sollen sie zusammen mit einem Komplizen, der wie die beiden Hauptbeschuldigten seit Dienstag ebenfalls unter Hausarrest steht, für eine Reihe von Freiern „Mädchen“ und Drogen beschafft haben.

Arrestati Stefania Nobile e l'ex compagno Davide Lacerenza: "Prostitute e droga ai clienti"Tutti i dettagli in diretta a #Pomeriggio5

Posted by Pomeriggio 5 on Tuesday, March 4, 2025

Stefania Nobile, Davide Lacerenza und ihr „Faktotum“ Davide Ariganello werden der Geldwäsche, der Beihilfe zur Prostitution sowie des Drogenbesitzes und -vertriebs beschuldigt. Die Beamten der Finanzwache, die das Trio am Dienstag festnahmen, schlossen auch den VIP-Nachtclub La Gintoneria, dessen Besitzer Davide Lacerenza ist und der dem Trio als „Basis“ für ihre illegalen Machenschaften gedient haben soll.

Nach den Rekonstruktionen der Ermittler der Mailänder Finanzpolizei sollen die drei in der Gintoneria, wo sich die reiche Prominenz der lombardischen Metropole traf, ihren noblen Gästen neben dem Ausschank edler Getränke und der Bewirtung mit Gourmetgerichten auch Kokain angeboten haben. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit, sexuelle Dienste von Escorts in Anspruch zu nehmen. Die Finanzwache stellte schließlich 900.000 Euro sicher, bei denen es sich vermutlich um Erlöse aus Geldwäsche handelt.

ANSA/Facebook/Davide Lacerenza und Stefania Nobile.

Die Ermittlungen der Finanzwache kamen ins Rollen, nachdem zahlreiche Geldflüsse auf Lacerenzas Konten mit dem Verwendungszweck „Champagner“ den aufmerksamen Beamten verdächtig erschienen waren. Hinzu kam, dass seine Ex-Partnerin Stefania Nobile für die Justiz keine Unbekannte ist. Die heute 60-Jährige war vor mehr als zehn Jahren zusammen mit ihrer als „Teleshopping-Queen“ bekannt gewordenen Mutter Wanna Marchi wegen verschiedener schwerer Straftaten zu mehr als neun Jahren Haft verurteilt worden, die sie allesamt in einer Justizvollzugsanstalt verbüßt hatte.

Als die Beamten die Geldflüsse zurückverfolgten und den VIP-Nachtclub La Gintoneria genauer unter die Lupe nahmen, stellten sie fest, dass Stefania Nobile und ihr Ex-Partner Davide Lacerenza ihren Kunden ein regelrechtes „Komplettpaket“ angeboten hatten, das Champagner, vom verhafteten Trio vermittelte „Mädchen“ und Kokain umfasste. Auf Wunsch der noblen männlichen Kundschaft, die das Lokal zu besuchen pflegte, lieferten die drei das „Gesamtpaket“ direkt nach Hause.

Facebook/Davide Lacerenza

Die Ermittlungen der Finanzwache ergaben, dass sich die meisten Kunden diese „Dienstleistung“ durchschnittlich zwischen 3.000 und 10.000 Euro kosten ließen, einzelne wohlhabende Männer aber auch Summen von bis zu 70.000 Euro ausgaben. Der beste Stammkunde des illegalen Nobile-Lacerenza-Rings war jedoch jener Mann, der über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren, von 2020 bis 2023, insgesamt mindestens 641.000 Euro an das Trio überwies.

Darüber hinaus stellte sich heraus, dass die Freier in der Nähe der La Gintoneria ein Privé namens La Malmaison nutzen konnten, um sich mit Prostituierten zu treffen und Kokain zu konsumieren. La Malmaison war mit Kameras ausgestattet, und die Freier wussten, dass sie gefilmt wurden.

Escort e droga, arrestata la figlia di Vanna MarchiArrestata per favoreggiamento della prostituzione e cessione di stupefacenti Stefania Nobile, figlia dell'ex regina delle televendite Vanna Marchi. Con l'ex compagno Davide Lacerenza e un complice, avrebbe fornito escort e droga ai clienti di un noto locale di Milano.Jari Pilati per il Tg3 delle 12 del 4 marzo 2025

Posted by Tg3 on Tuesday, March 4, 2025

Die „Mädchen“, oft kaum älter als 18 Jahre, wurden über die sozialen Netzwerke des Clubs La Gintoneria angeworben. Gegen Freier und Prostituierte wird derzeit nicht ermittelt.

Unter den männlichen Mitgliedern der Mailänder Hautevolee hat das große Zittern begonnen. Angesichts des umfangreichen belastenden Materials dürften sich für die drei Verdächtigen die Gefängnistüren öffnen, doch nichts fürchtet der noble Mailänder „Lebemann“ mehr, als dass sein Vor- und Nachname an die Öffentlichkeit gerät.

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