Corona-Artikel und Geschenkkörbe hoch im Kurs – VIDEO

Covid-19-Weihnachten: Ein Drittel der Italiener verzichtet auf Geschenke

Samstag, 26. Dezember 2020 | 08:00 Uhr

Rom – Laut einer vom Bauernverband „Coldiretti“ in Auftrage gegebenen Umfrage verzichteten aufgrund der anhaltenden Krise und der unsicheren Zukunft rund ein Drittel der Italiener auf Geschenke. Jene hingegen, die beschlossen hatten, ihre Lieben trotzdem zu beschenken, gaben für die Weihnachtsgeschenke im Schnitt weniger Geld aus als in den vergangenen Jahren. Vermutlich weil bis Dreikönig für alle Festtage Restaurantbesuche tabu sind, wurden heuer vermehrt Geschenkkörbe mit erlesenen Lebensmitteln verschenkt.

ANSA/ALESSANDRO DI MEO – KRZ

Laut einer von der Landwirtevereinigung „Coldiretti“ beauftragten Umfrage des Instituts „Ixè“ verdreifachte sich heuer die Anzahl der Italiener, die auf Weihnachtsgeschenke vollkommen verzichteten. Neben Arbeitsplatz- und Einkommensverlusten, die Trauer um verstorbene Angehörige und die generell gedrückte Stimmung spielten dabei auch eine stark empfundene Zukunftsängste eine große Rolle. Insgesamt gaben 31 Prozent der Befragten an, für Geschenke kein Geld auszugeben.

sbb

Von den übrig gebliebenen 69 Prozent der Interviewten, die beschlossen hatten, ihre Lieben trotzdem zu beschenken, wendete ein großer Teil – 41 Prozent – für Geschenke weniger als 100 Euro auf. 45 Prozent der italienischen Familien, die für Weihnachtsgaben Geld übrig hatten, gaben hingegen 100 bis 300 Euro aus und nur 14 Prozent ließen es mit einem Geschenkbudget, das sich zwischen 300 und 1.000 Euro belief, zu Weihnachten so richtig krachen.

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Wie nicht anders zu erwarten, spielten die coronabedingte Krise und die Corona-Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen auch bei der Geschenkewahl eine große Rolle. Gegenüber den in den vergangenen Jahren hoch im Kurs gestandenen „technologischen Geschenken“ – darunter vor allem Computern und Smartphones – wurde heuer eher nützlichen Geschenken wie Bekleidung, einfachen Spielsachen und vor allem Geschenkkörben mit erlesenen Lebensmitteln der Vorzug gegeben.

ANSA/COLDIRETTI

Da bis Dreikönig für alle Festtage die Restaurants geschlossen bleiben werden und heuer mehr noch als in den letzten Jahren zu Hause gekocht wird, waren heuer besonders die Geschenkkörbe sehr beliebt. Vom traditionellen Geschenkkorb mit typisch italienischen Festspeisen über den veganen und biologischen bis hin zum ganz speziellen, aus seltenen, kurz vor dem Aussterben stehenden Speisen bestehenden Korb waren der Auswahl keine Grenzen gesetzt. Mehr als ein Drittel aller Familien – genau genommen 34 Prozent – bedachte ihre Freunde und Verwandten mit Geschenkkörben.

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Aufgrund der Coronapandemie gingen heuer aber auch viele Geschenke, die vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 schützen sollen, über die Ladentische. Viele Verwandte und Freunde wurden dieses Weihnachten von den Familien mit weihnachtlich dekorierten Mundnasenschutzmasken, Flaschen mit Händedesinfektionsgel – Letztere gerne auch mit feinen Duftnoten von Thymian und ähnlichen Kräutern angereichert – und anderen Corona-Hygiene- und Sicherheitsartikeln beschenkt.

Besonders erfreulich ist, dass trotz der großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten und des vielfachen Leids die Solidarität nicht auf der Strecke blieb. Anlässlich der Weihnachtsfesttage ließ 41 Prozent der Italiener wohltätigen Vereinen und Organisationen eine Spende zukommen.

Einigen Mutmaßungen zufolge könnte gerade die schwierige Lage dazu beitragen, der Not der Nächsten nicht gleichgültig gegenüberzustehen und menschliche Gemeinschaften wieder zusammenzuschweißen.

 

 

Von: ka