Von: ka
Rom – Der Diebstahl von Navigationsgeräten wird in Italien langsam zur Plage. Während früher vor allem Autoradios teurer Marken ins Visier der Banden gerieten, so stehen heute die wertvollen, im Armaturenbrett luxuriöser Autos integrierten Navigationsgeräte bei den Diebesbanden hoch im Kurs.
Die gut organisierten und ausgezeichnet vernetzten Banden bestehen aus Kriminellen, die sich speziell auf diese Art von Diebesgut spezialisiert haben. Des Nachts gehen sie die Straßen entlang und beobachten sehr genau die parkenden Autos und deren Ausstattung, wobei die Fahrzeuge deutscher Luxushersteller eine ganz besonders hohe „Wertschätzung“ genießen. Haben sie ein passendes Fahrzeug gefunden, geht es ganz schnell. Der Dieb schlägt eine Seitenscheibe des Pkws ein, öffnet das Fahrzeug und baut mit hoher „diebischer Professionalität“ innerhalb weniger Minuten den ganzen Block des Navigationsgeräts zusammen mit dem Monitor aus dem Armaturenbrett aus. Während das wertvolle Gerät heil aus dem Auto gezogen wird, wird das Armaturenbrett fast immer stark beschädigt, wobei für den Besitzer ein Schaden von bis zu 7.000 Euro entstehen kann.
Die Ordnungskräfte versichern, dass diese Art von Diebstahl stark im Zunehmen begriffen ist. Die Banden, deren Mitglieder sich vor allem aus Albanern, Rumänen und Nordafrikanern zusammensetzen, haben sich vollkommen auf die modernen Navigations- und Infotainmentsysteme spezialisiert und schlagen vor allem Nachts auf offener Straße zu. Allerdings sind auch Fälle bekannt, wo die Diebe untertags großen Parkplätzen oder direkt Autohändlern einen Besuch abgestattet haben.
Aber welchen Weg nehmen die gestohlenen Geräte? Normalerweise werden die Navigations- und Infotainmentsysteme von weiteren kriminellen Spezialisten „runderneuert“ und vor allem in Osteuropa auf dem Schwarzmarkt verkauft. Ein Teil der Geräte wird aber auch dazu verwendet, daraus einen Chip auszubauen, der dazu geeignet ist, Kreditkarten zu klonen.
#Corriere: "La piaga del furto di navigatori È capitato anche a voi? Rispondete https://t.co/v52jjtU82C pic.twitter.com/mT9Q28tCK7"
— L'EDICOLA (@edicolaRT) November 22, 2016