Von: luk
Rom – Die italienische Regierung hat beschlossen, die steuerliche Ungleichbehandlung von Diesel und Benzin bis 2030 schrittweise zu beenden. Seit Kurzem gelten daher neue Steuersätze: Der Steuersatz für Diesel wurde um 1,5 Cent pro Liter erhöht, jener für Benzin im Gegenzug um 1,5 Cent gesenkt.
Ziel der Maßnahme ist es, die sogenannte Steuerschere zwischen den beiden Kraftstoffen zu schließen. Diesel war bislang in Italien – wie in vielen anderen Ländern Europas – steuerlich begünstigt, obwohl moderne Benzinmotoren oft vergleichbare oder sogar niedrigere CO₂-Emissionen aufweisen.
Warum gab es die Steuerschere?
Die steuerliche Bevorzugung von Diesel wurde ursprünglich eingeführt, um den Güterverkehr und Langstreckenfahrten günstiger zu gestalten, da Dieselfahrzeuge einen niedrigeren Verbrauch aufweisen und bei hoher Kilometerleistung wirtschaftlicher sind. Zudem sollte damit auch der Industriesektor entlastet werden.
Inzwischen wird die Steuerung jedoch zunehmend als klimapolitisch fragwürdig betrachtet. Zwar verursacht Diesel pro Liter weniger CO₂ als Benzin, dafür aber mehr gesundheitsschädliche Stickoxide (NOx) und Feinstaub. Außerdem sind moderne Benzinmotoren effizienter geworden, was die Differenz beim Verbrauch weiter verringert hat.
Erwartete Auswirkungen
Die Regierung in Rom rechnet durch die Neuregelung mit rund einer Milliarde Euro an zusätzlichen Steuereinnahmen pro Jahr. Gleichzeitig soll die Angleichung der Preise auch einen ökologischen Lenkungseffekt haben – hin zu alternativen Antrieben und einem nachhaltigeren Mobilitätsverhalten.
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