Von: idr
Prato Nevoso – Während in Südtirol vielerorts die weiße Weihnacht ausfiel, versanken andere Teile Norditaliens wie das Skigebiet Prato Nevoso im Piemont erneut im Neuschnee. Über die Feiertage fielen vor Ort mehr als drei Meter Neuschnee, wie verschiedene italienische Medien berichten – ein europaweiter Rekord. Kein anderer Skiort auf dem Kontinent war an Weihnachten schneereicher.
Allein zwischen dem 22. und 23. Dezember kamen innerhalb von 48 Stunden rund 1,5 Meter zusammen. Autos verschwanden unter den Schneemassen, Häuser waren nur noch an ihren Dächern zu erkennen. Auf Social Media kursierten Aufnahmen von Autos, die sich unter der Schneedecke kaum vom Fleck bewegen konnten.
Am meisten Neuschnee in ganz Europa gab es zu Weihnachten auf den Bergen im Piemont. 🇮🇹
Hier in Prato Nevoso in 1500m Höhe liegt jetzt ein guter Meter Neuschnee.
📽 Marco Adornato pic.twitter.com/oZoORopmDq— Manuel Oberhuber (@manu_oberhuber) December 26, 2025
Besucherbeschränkungen wegen Winterchaos
Der Wintereinbruch verwandelte Prato Nevoso in ein Paradies für Wintersportler – und gleichzeitig in ein logistisches Chaos. Tausende Touristen strömten in die Region zwischen Cuneo und der ligurischen Grenze, angelockt von den Bildern traumhafter Schneeverhältnisse. Die Folge: verstopfte Straßen, überfüllte Parkplätze, Stillstand.

Die Behörden reagierten mit drastischen Maßnahmen: Die Provinz Cuneo sperrte zusammen mit der lokalen Polizei die Provinzstraße Nummer 327 – die zentrale Zufahrt nach Prato Nevoso und ins benachbarte Artesina. Nur wenn Fahrzeuge vom Berg zurückkamen, durften neue nachfahren. „Die Sperrung war notwendig – aus Sicherheitsgründen und zur Verkehrslenkung“, hieß es in einer offiziellen Mitteilung.
Etwas Entspannung über Neujahr
Bis heute früh hatte sich die Lage etwas entspannt, Straßenverbindungen konnten schrittweise wieder geöffnet werden. Die Polizei mahnte dennoch zur Vorsicht: In höheren Lagen könnten sich die Bedingungen rasch ändern. Für die kommenden Tage wird zwar weiterer Niederschlag erwartet, jedoch deutlich weniger als über die Feiertage.
Der extreme Schneefall zeigt einmal mehr, wie unterschiedlich die Bedingungen innerhalb der Alpen ausfallen können. Während die Schweiz Weihnachten weitgehend ohne weiße Decke verbrachte und in Südtirol nur wolkenverhangener Himmel herrschte, erlebte das Piemont einen Winter wie aus dem Bilderbuch. Für Skifahrer, die anderswo Enttäuschungen erlebt hatten – etwa in Arabba mit stundenlangen Wartezeiten wegen gesperrter Pisten – kam Prato Nevoso zur rechten Zeit.
Doch der Ansturm birgt auch Risiken. Die Lawinengefahr wurde auf die höchste Warnstufe angehoben, Rettungsdienste arbeiten rund um die Uhr daran, Strecken und Infrastruktur zu sichern. Bisher wurden keine Vermissten oder Todesopfer gemeldet. Ob sich dieser Trend weiter fortsetzt, bleibt abzuwarten.




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