Von: ka
Nachdem innerhalb von nur 24 Stunden 250 bis 270 Millimeter Regen gefallen waren, verwandelten sich die sonst kleinen und zumeist harmlosen Flüsse und Bäche, die der Adria zufließen, in reißende Ströme. Die verheerende Lage zwang die Behörden dazu, die Schulen zu schließen, den Notstand auszurufen und mehr als 1.000 Personen zu evakuieren.
Besonders schlimm ist die Lage in Bagnacavallo zwischen Faenza und Ravenna, wo der hochwasserführende Fluss Lamone aus seinem Bett ausbrach. Die Wucht der nach dem Dammbruch sich ins kleine Dorf Traversara ergießenden Wassermassen brachte einige Häuserwände zum Einsturz. Den meisten Einwohnern gelang es, rechtzeitig in die oberen Stockwerke und auf die Dächer ihrer Häuser zu flüchten, aber wie die Präfektur von Ravenna am Donnerstagabend mitteilte, gelten zwei Personen als vermisst.
Viele hilflosen Einwohner der Fraktion mussten mit dem Rettungshubschrauber von den Dächern ihrer Häuser evakuiert werden. Mit Blick auf die nahende Flut rief die Stadtgemeinde von Ravenna ihre Bürger dazu auf, die höheren Stockwerke aufzusuchen und dabei alles Lebensnotwendige wie Lebensmittel, Wasser und Medikamente mitzunehmen.
Am schlimmsten ist jedoch die Erkenntnis, dass die Romagna immer häufiger von Flutkatastrophen heimgesucht wird. Der Gedanke, fast jedes Jahr schwere Schäden erleiden und mitunter das Leben riskieren zu müssen, bringt die leidgeplagten Bewohner schier zur Verzweiflung.
Wie Meteorologen bemerken, ist dies kein Zufall. “Die Erklärung liegt auf der Hand. Dadurch, dass das Mittelmeer immer wärmer wird, nimmt die Verdunstung zu, was dazu führt, dass in der Atmosphäre mehr Wasser vorhanden ist. Im Falle eines ungünstigen Zusammentreffens verschiedener Faktoren kehrt dieses Wasser innerhalb kürzester Zeit zur Erde zurück”, erläutert der Meteorologe Luca Mercalli.
Der Klimatologe Bernardo Gozzini pflichtet Luca Mercalli bei. Bernardo Gozzini meint, dass die nächsten fünf Jahre die wärmsten seit den Aufzeichnungen sein werden. “Eine wärmere Luftmasse, die mehr Feuchtigkeit und Energie enthält, nimmt auf den hydrogeologischen Kreislauf starken Einfluss. Die extremen Wetterereignisse wie Starkregen entstehen dann, wenn die Atmosphäre diese Massen an Feuchtigkeit plötzlich nicht mehr halten kann”, erklärt der Klimatologe.
Aber wie kann dieser immer stärkeren Gefahr begegnet werden? Der Präsident der Geologen der Emilia-Romagna, Paride Antolini, nimmt sich kein Blatt vor den Mund und betont, dass es endlich an der Zeit sei, sehr drastische und unbequeme Entscheidungen zu treffen. “Die in den letzten anderthalb Jahren durchgeführten Maßnahmen gleichen der Verabreichung homöopathischer Mittel an einen unheilbar Kranken”, so die unverblümte Meinung des Geologen.
“Ich habe es satt immer wieder zu hören, dass ‘die Gräben gesäubert’ oder ‘die Uferdämme sauber gehalten’ werden müssen. Das eigentliche Problem ist, dass die Region Emilia-Romagna von einem geologisch empfindlichen Terrain gekennzeichnet ist. Bisher konnten “normale” Regenfälle und gelegentliche außergewöhnliche Regenmengen verkraftet werden, aber angesichts des Klimawandels sollten wir inzwischen wissen, dass meteorologische Extremereignisse immer häufiger auftreten werden. Niederschläge von 400 bis 500 Millimeter, die innerhalb von nur 24 oder 48 Stunden fallen, können weder von den Böden aufgenommen noch von den Bächen und Flüssen abgeleitet werden”, erklärt der Präsident der Geologen der Emilia-Romagna.
Welche Arbeiten sollten also durchgeführt werden, um fortan solche Desaster zu verhindern? “Zunächst müsste man den Mut aufbringen, zuzugeben, dass drastische Eingriffe notwendig sind, die Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte an Arbeiten und Investitionen erfordern”, meint Antolini.
“Es reicht nicht mehr aus, die vielgepriesenen Rückhalte-, Auffang- und Ausdehnungsbecken zu schaffen. Die Wahrheit ist, dass man den Flüssen mehr Raum geben muss, was dazu zwingt, alle in unmittelbarer Flussnähe errichteten Bauten zu entfernen. Wir sollten uns endlich dazu durchringen, unbequeme Entscheidungen treffen, die vielleicht den Gemeinden missfallen und wirtschaftlichen Interessen zuwiderlaufen, die aber absolut notwendig sind. Wir müssen zur Überzeugung gelangen, dass wir diese gewaltigen Probleme auf eine völlig neue Art und Weise zu bewältigen haben. Ansonsten ist das Überleben der immer häufiger von Überschwemmungen betroffenen Gebiete stark gefährdet”, bringt es Paride Antolini auf den Punkt.
So schmerzlich sie auch sind, finden diese Worte doch viel Zustimmung. Fast jedes Jahr von Überschwemmungen geplagt zu werden, ist auf die Dauer für keinen Betroffenen verkraftbar. Der Neukauf von Möbeln und die Renovierung der vom Hochwasser beschädigten Häuser und Wohnungen verschlingt nicht nur Unsummen, sondern zehrt auch an den Nerven und damit letztendlich am Überlebenswillen der Menschen.
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31 Kommentare auf "“Endlich Mut zu unbequemen Entscheidungen aufbringen”"
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Mit unbequemen Entscheidungen tut sich die Politik schwer, weil es zu viele unvernünftige Wähler gibt. Der Klimawandel wird extrem teuer werden, trotzdem sind auch hier die wenigsten bereit, einen ernsthaften Beitrag dazu zu leisten. Stattdessen zeigt man lieber mit dem Finger auf andere. So geht es eben weiter, bis Teile der Pooebene selbst zur Adria werden! Dasselbe zeigt sich nun bei den unzureichenden Investitionen in den Hochwasserschutz, um die verheerenden Folgen einzudämmen (ob man sie auf Dauer verhindern kann, bezweifle ich angesichts des raschen Temperaturanstieges)!
Selbstbewertung@ so blauäugig kannst auch nur du sein, der glaubt, dass die Grünen die Welt retten… beste Beispiel Deutschland, schau es dir an, was sie alles angerichtet haben… Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber….
Unbequeme entscheidungen fällen ist eine sache, die klimawandelleugner zu überzeugen dass sich das klima tatsächlich ändert eine andere noch größere. siehe dir den homelander an ohne jeden zusammenhang werden da gleich die grünen ins visir genommen.
@Homi Ich sag mal so, so lange man noch wählen kann….. Aber was wenn die Kälber in 50 oder 100 Jahren keine Wahl mehr haben, weil Kälber wie du heute Angst vor dem Metzger haben?
@Homelander Muss man, dir bewiesen ein Idiot zu sein.?
@Homelander
Bei dir frage ich manchmal bist du ein pubertierener 15 jähriges Großmaul oder ein etwas verwirrter 95 jähriger?
@Selbst…. Tja, unbequeme Entscheidungen. Es ist leicht zu kritisieren, aber wie soll man jemand z.B. aus dem eigenen Haus oder Betrieb jagen, weil man da den Fluss verbreitern sollte?
@ Selbstbewertung “Die Politik tut sich schwer” Das Problem ist nur zu einem geringen Teil bei der Politik zu suchen sondern viel mehr in den Fehlern der letzten Jahrzehnten. Grundsätzlich muss man die Flussbette wieder verbreiten, da bedeutet aber, dass man Grund irgendwo wegnehmen muss. Auch Häuser müssen abgerissen werden. Einiges würden auch Speicherbecken lösen, aber schauen Sie Sich doch die Diskussionen darüber bei uns an. Gebrochene Dämme sind aber eher ein Instandhaltungsprobleme.
@Oracle
Die braucht niemand zum Teufel jagen!
Das werden die Flüsse regeln, wir Menschen sind leider so großkotzig das wir glauben die Natur nimmt es hin wenn sie überall vergewaltigt wird.
Ein Faktor ist auch das man den Flüssen Wasser entzieht um die Felder zu bewässert, die Flussbette trocken aus vorallem an den Ränder, diese sind dann trocken und ohne Gewächs, damit wenn ein Starkregen kommt entwickeln sich diese trockene Uferränder wie Rutschbahnen und befördern das Wasser mit einer Geschwindigkeit eben auch dort hin wo man es nicht will.
@Tita-Nina….. es scheint, als ob man da wenig Ahnung von der Materie hätte?
@Oracle
Du hast aber anscheinend auch nicht viel mehr Ahnung…..🤭🤭🤭
Ach Schuster bleib bei deinen Leisten und nicht gscheid sein wollen wovon du genauso keinen Tau hast,anscheinend ist bestimmten Wesen überhaupt nix zu blöd 😀
@Roby74 … Bewässerungskanäle mit Flüssen vergleichen, naja….
@Hut
😆😆😆Nur gut wir im SN-Forum das wir auch solche allwissende “Wesen” wie Dich haben,bist der Einzige hier der alles weiss,überall einen Tau hat und alles versteht.🤭🤭🤭😜😝
Mut zu unbequemen Entscheidungen.
Tja, wer von den Politikern erklärt der Bevölkerung endlich das sie nur zwei Möglichkeiten zum Schutz vor Unwettern durch den Klimawandel haben? Entweder jetzt viel Geld in die Hand nehmen und ihn dadurch etwas mildern oder oder sehr viel mehr wenn heute nichts getan wird und das WIR das selbst bezahlen müssen.
Mit viel Geld kann man zwar die Folgen des Klimawandels ‘etwas mildern’ die Ursachen zu beseitigen wird aber schon schwieriger.
Es wird ja immer behauptet der Klimawandel hat hauptsächlich seit der Industrialisierung zugenommen, folgedessen müsste man die Industrialisierung zurückfahren, würde bedeuten auf Luxus verzichten u Konsum reduzieren (Schiffs-u Flugreisen, mit Auto od. Motorrad zum Spass herumfahren, Rauchen.. ) Allein der Tabakanbau ( würde man am wenigsten zum überleben brauchen) verschlingt jährlich 200.000 ha Wald..
Ähnelt das was das Verhalten angeht ein wenig Aiman Abdallah?
@Pyrrhon Man kann das es wird behauptet schon weglassen. Die Zusammenhänge sind klar. Seit der Industrialisoerung verbrennen wir massig fossile Brennstoffe und setzen Treibhausgase frei. Diese Treibhausgase sind das Problem, nicht die Industrialisierung an sich. Und es gibt bereits biele gute Lösungen, Einsparen gehört dabei alkerdings primär dazu. Wir müssen diese nur noch schneller umsetzen und dafür sollten alle Bremser endlich von der Bremse gehen… Übrigens auch gegegen Hochwasserrisiken kann man was tun, wiebim Bericht angedeutet ist Flussrenaturierung hier die erste Wahl.
TheP…. man sollte im urbanen Bereich beginnen, zu entsiegeln! Weg mit allen asphaltierten Einfarhten, Parkplätze, Gesteige, usw. wo bleibt der Aufschrei der Umweltverbände?
@Pyrrhon Warum muss man Industrialisierung zurück fahren? Man kann sie umbauen. Es kommt nicht drauf an wieviel gekauft wird sondern wie es hergestellt und geliefert wird. Erst ernn das Ausmaß der Zerstörung unmittelbar sichtbar wird wird gehandelt abet dann ist es zu spät.
Typisches Beispiel gabs in Deutschland in den 50 igern als in manchen Gebieten die Menschen reihenweise am Kohlenstaub erkrankt sind und morgens erst mal der schwarze Dreck gefegt werden musste. Nur weil man CO2 nicht sieht ist es nicht weniger gefährlich.
Erst zu handeln wenn man mit der Nase drauf gestoßen wird ist ganz einfach dumm.
@Oracle
immer das gleiche oberflächliches Gelaber!
Andere sollen !!!
mut aufbringen u das weltweite kriegspielen beenden-wär auch ne möglichkeit u gleichzeitig lebenserhaltend. nachteil wohl eine wirtschaftsapokalypse, die verhindert werden muss.
@Fingerzeug: zur Beendigung von Krieg braucht es zwei Seiten!
@Selbstbewertung
aus für die waffenproduktion! das gemetzle mit der keule, ist für das klima zuträglicher und darum geht es ja- oder?
@Selbstbewertung
aus für die waffenproduktion! das gemetzle mit der keule, ist für das klima zuträglicher und nur darum geht es-oder?
Finger….
spreche mit dem Möchtegernzar. Ich glaube der war an den meisten Angriffskriegen und Unterdrückungskriege aktiv beteiligt!
Es brauch ollm mehr Parkplätze, damit die Kunden bis zur Türe fohrn kennen🙈
iet…
hat es da unten so viel versiegelte Flächen?
Der Starkregen hat überhaupt nichts mit den versiegelten Flächen zu tun.