Mori/Torbole – Ein beeindruckendes und bisweilen recht unbekanntes Bauwerk in der Provinz Trient in Norditalien hat Ende Oktober die Stadt Verona vor einem möglichen Etsch-Hochwasser geschützt.
Nach heftigen Regenfällen im Trentino und in Südtirol ist der Fluss stark angeschwollen. Die Verantwortlichen im Trentino haben daher beschlossen, präventiv tätig zu werden und den Einlass des Etsch-Gardasee-Tunnels bei Mori zu öffnen.
Der 1959 fertiggestellte zehn Kilometer lange Tunnel verbindet die Etsch mit dem Gardasee und wurde seitdem zwölf Mal zur Hochwasserregulierung der Etsch in Betrieb genommen – zuletzt am 31. Oktober 2023, davor am 29. Oktober 2018.
Der Entlastungsstollen verläuft streng geradlinig Richtung Westen mit einer südlichen Abweichung von etwa drei Grad. Auf den Gardasee trifft er etwa einen Kilometer südlich von Torbole am Nordufer des Sees.
Der Einlass liegt 106 Meter höher als der Auslass bei einer Tunnellänge von 9873 Metern. Das Gefälle von 1,1 Prozent ermöglicht das eigenständige Fließen des Wassers. 3.700.000 Kubikmeter zugeführtes Wasser erhöhen den Wasserspiegel des Gardasees um einen Zentimeter.
Im Video ist die Öffnung der Schleusen vor wenigen Tagen zu sehen:
3.500.000 Kubikmeter Wasser strömten über den Stollen in den Gardasee und sorgten damit für einen Anstieg des Pegels von rund einem Zentimeter.
Am 2. September 1965 wurde bislang mit 79 Millionen Kubikmeter die größte Wassermenge über den Etsch-Gardasee-Tunnel eingelassen. Dadurch stieg der Pegel des Gardasees um 21,4 Zentimeter.
Nel video pubblicato da Gianni Morandi, sindaco di Torbole, il momento in cui viene aperta la galleria Adige-Garda, per alleggerire la portata dell'Adige che sta minacciando Verona, il Veronese e il Polesine. pic.twitter.com/vfLXZj1BeA
— Kurosh1974 (@Kurosh_74) October 31, 2023
Die Nutzung des Tunnels sorgt flussabwärts für Entlastung, birgt aber ökologische Risiken für den Gardasee. Denn das plötzliche Eindringen des deutlich kälteren Wassers der Etsch und die Eintrübung durch mitgeführte Sedimente führen zu einer Verschlechterung des Lebensraums der Fische – besonders in der Nähe der Einleitstelle.
Deshalb wird der Tunnel nur bei extremen Hochwassersituationen geöffnet, wie etwa während des Herbststurms Vaia im Oktober 2018 (im Video).
Aperta la Galleria ADIGE-GARDA pic.twitter.com/jqlomzqWJP
— Hydrologist 28 years experience, unemployed (@TOPKAPIeXtended) November 1, 2018
Nach dem Einlassen des Etschwassers vor wenigen Tagen präsentierte sich der nördliche Gardasee etwas milchig und weniger dunkel, als es sonst der Fall ist. Auch der Fluss Sarca führte zuletzt Sedimente in den See ein, wie dieses beeindruckende Dronenvideo zeigt.
stnews/luk
Von: luk
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23 Kommentare auf "Etschwasser als ökologisches Risiko für den Gardasee-VIDEO"
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👍
Es ist schon beeindruckend, zu welchen Glanzleistungen der Mensch fähig ist, wenn er seine Intelligenz für produktive Ziele einsetzt.
Na ha, ansonsten hinkt er seinen eigenem Anspruch an sich selbst weit hinterher! Menschlichkeit, Ethik, Zusammenleben… die Liste ist lang. Da sagt der Mensch von sich selbst : so müssten wir sein..! Ist er aber nicht.
Gerade sie reden von z. B. Ethik, Menschlichkeit…
Alles Attribute die Ihnen fehlen, denn sie üben nur negative Kritik, haben an allem etwas auszusetzen, sind ein Allesbesserwisser und bar jeglicher Empathie für nichts und niemand. Traurig!
schau, schau, wie schnell sich des ändert ….🤔🤫
voriges johr wor des wosser nit lei guat genua, man hot es jo energisch eingfordert, weil man es für den see und den gebiet drunter dringend gebraucht hot, heuer, weil man es zu insern schutz obglossn hot, isch es a ökologische belostung….?
i will jo nit darüber diskutiern das des resultat nit stimmt, ober i bin sicher das es sem vorigesjohr, wo man drum gebettlt hot, a schun belostet wor….lei wors sem in olle wurst ….oder???
Die Ableitung des Etschwassers in den Gardasee, aus welchem Grund auch immer, berührt uns überhaupt nicht, da sie ja weit unter Salurn geschieht. Die Ableitung ist erfolgt, um die Stadt Verona vor einer Überschwemmung zu schützen. Es handelt sich um eine Abmachung zwischen der Provinz Trient und der Region Venetien, und die müssen jeweils feststellen, ob die Vorteile einer solchen Aktion größer sind als die Nachteile. Wir brauchen und das nicht einzumischen.
stänk…..
lese den Kommentar von nich….
Genau durch .
Der hat es zu 100 % verstanden im Gegensatz zu d i r
mein lieber Stenger, oft wär gut das eigene Hirn, falls vorhanden, einzuschalten, bevor man so einen Stumofsinn schreibt.
Wie es wirklich aussiet hat Nichname ja schon gut erklärt, aber auch ohne erklärung reagierst du hier nur auf einen Beitrag mit, dass muss ich selber anprangern, schlecht gewählter Überschrift. Niemand eollte die öffnung verhindern, oder hat das auch nur angeprangert.
Die Tatsache, das es eine ökologische Belastung ist, ist der Grund warum der Tunnel nur im Notfall geöffnet wird und hätte in diesem Zusammenhang nichts in der Überschrift, wo er sugeriert, dass es irgendwie dsrum ging, beim letzten Hochwasser, nichts zu suchen.
🙈 Selten einen dämlicheren Kommentar gelesen.
@Staenkerer:
Willkommen in der Realität, wo foscht olles Vor- und Nochteile hot 😉
Wegn di Fisch isch wurscht – Hauptsoche in di Wölfe gehts güet!
Maggi
einer dümmste Kommentare hier!
@OrtlerNord – solange auch du hier kommentierst kann meiner nicht der dümmste sein!
@Muggi oh joe, in den Foll schun, weil dases do um Menschenleben gongen isch hosch nit verstonden, ober Haupsoch ollm mitn gleichen gepläre kemmen, wous überhaup nicht zer Soche hot.
und ich hab gemeint, weil zuviel Koks drin ist
11. Gebot: Du sollst nicht von dir auf andere schließen!
Der Artikel hinkt etwas hinterher, der Tunnel wurde heuer schon einmal
aus technischen Gründen geöffnet…. Es wurde schon da einr großteil der Sedimente
herausgespült. Der See hält schon was aus.😊..
unter…..
Das kannst du beurteilen???
😆😅🤣😂
@OrtlerNord naja, der Gardasee ist in der Mittleren Tiefe 133,3 Meter tief und es wurde Wasser hinzugefügt die den See um gerade mal 1 cm ansteigen lies und es ist ja nicht gerade so dass das Etschwasser giftig ist und kein Leben darin gedeihen kann.
Also man muß kein allzugroßes Genie sein um einschätzen zu können, dass es zwar im Mündungsberreich zu Problemen kommen kann, aber der See und sein Ökosystem das schon aushaltet.
Ja…
Als dieser Tunnel gebaut wurde, ist der Loppio-See ausgetrocknet (weil unter ihm der Tunnel durchführt und das Wasser abgesickert ist). Wer mal von Rovereto nach Nago gefahren ist, kennt diese Gegend. Es sind noch heute viele Frösche dort unterwegs, daher die grünen niedrigen Barrieren entlang der Straße (falls sich mal jemand darüber gewundert hat)
Interessant!
@Gredner…. damals war der Stand der Technik und Wissenschaft ein etwas anderer und solche Folgen sind damals gar nicht bedacht worden…..
i Sommer wird der Gardesee auch höhere Temperaturern haben wie im Winter🤔