Italien wurde in Straßburg verurteilt

G8-Gipfel in Genua: Es war Folter

Donnerstag, 26. Oktober 2017 | 11:30 Uhr

Straßburg – Die Handlungen der Polizei beim G8-Gipfel im Stadtviertel Bolzaneto in Genua im Jahr 2001 waren Folter. Dies stellte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte klar und verurteilte Italien für Aktionen einiger Mitglieder der Ordnungskräfte. Außerdem wird dem Staat vorgeworfen, keine effiziente Untersuchung der Vorfälle durchgeführt zu haben.

Die Richter haben den Klägern wegen moralischer Schäden einen Schadensersatz in der Höhe zwischen 10.000 und 85.000 Euro zuerkannt, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.

Ebenfalls vom Gerichtshof in Straßburg verurteilt wurde Italien wegen mehrerer Gefängniswärter aus Asti. Sie sollen die beiden Häftlinge Andrea Cirino und Claudio Renne im Jahr 2004 gefoltert haben.

Laut den Richtern seien die Verantwortlichen nicht bestraft worden, weil keine angemessenen Gesetze vorhanden gewesen seien. Der Staat muss nun aufgrund des moralischen Schadens 80.000 Euro an Andrea Cirino und an die Tochter von Claudio Renne bezahlen.

Renne ist im vergangenen Jänner im Gefängnis gestorben.

Von: mk