Ex-Geliebte ermordet, verscharrt und dann in den Urlaub gefahren - VIDEO

Grausamer und kaltblütiger Frauenmord aufgeklärt

Mittwoch, 22. August 2018 | 07:00 Uhr

Brescia – Der Mord an einer 35-jährigen Frau, welche am 28. Juli spurlos verschwunden war, konnte fast drei Wochen später aufgeklärt werden. Ihr ehemaliger Geliebter, ein 48-jähriger Arbeitskollege, hatte sie vermutlich im Streit ermordet. Anschließend versteckte er den leblosen Körper der 35-Jährigen auf dem Grundstück eines landwirtschaftlichen Anwesens und fuhr daraufhin mit seiner nichts ahnenden Familie auf Sardinien in den Urlaub.

Es war Samstag, der 28. Juli, als die 35-jährige Manuela Bailo allen erzählte, das sie das Wochenende am Gardasee verbringen würde. Dort kam die 35-Jährige, welche in Brescia im Büro einer gewerkschaftlichen Steuerberatung arbeitet, aber nie an. Wenige Tage darauf wurde die junge Frau als vermisst gemeldet. Ihr Ex-Verlobter, mit dem sie aber immer noch in der gemeinsamen Wohnung zusammenlebte, gab den Ermittlern an, dass laut einer Nachricht Manuela Bailo vorgehabt hätte, nach dem Gardasee-Wochenende am Montag direkt zum Arbeitsplatz zu fahren. Eine weitere Nachricht von Manuela Bailo, nach der sie aus Krankheitsgründen nicht zur Arbeit erscheinen würde, erhielt am Montag, den 30. Juli, ihr Arbeitgeber. Ab diesem Tag schwieg das Smartphone der 35-Jährigen.

ANSA/RaiTre/’Chi l’ha visto’

Die ermittelnden Carabinieri gingen sehr bald von einem Verbrechen aus. In deren Visier geriet bald der 48-jährige Arbeitskollege von Manuela Bailo, Fabrizio Pasini. Der Ex-Verlobte brachte die Ermittler auf die Spur des 48-Jährigen. Er sagte aus, dass seine Verlobung mit der 35-Jährigen wegen der Untreue von Manuela Bailo vor einem Jahr gescheitert war. Der Carabinieri gegenüber bestätigte Pasini das Verhältnis mit seiner 35-jährigen Arbeitskollegin. Er wies aber darauf hin, dass er diese außereheliche Beziehung – Fabrizio Pasini ist verheiratet und hat Kinder – bereits vor mehr als einem Jahr beendet hatte. Kurze Zeit darauf trat Pasini mitsamt seiner Familie seinen Urlaub an.

Die Carabinieri aber blieben skeptisch. Besonders verdächtig kam den Beamten vor, dass Pasini am Montag mit einer leichten Schulterverletzung zur Arbeit erschienen war, die er sich angeblich beim Sturz von einer Stiege zugezogen hatte. Die Ermittler führten daraufhin drei Wochen lang umfangreiche Untersuchungen durch. Besondere Aufschlüsse erhielten die Beamten dabei von den Smartphones von Fabrizio Pasini und Manuela Bailo. Anhand der von den Geräten “angedockten” Handymasten gelang es den Ermittlern, den letzten Tag des Mordopfers und den Weg ihres Mörders zu rekonstruieren. Zum Verhängnis wurden dem späteren Mörder auch die vielen Überwachungskameras von Ospitaletto, dem Wohnort von Pasinis Familie und seiner Mutter, und mehrere Kameras in der Provinz Cremona, dem späteren Fundort der Leiche. Dank dieser Erkenntnisse konnten die Carabinieri ermitteln, dass sich Pasini und Bailo noch am Samstagabend, dem Tag des Verschwindens der Frau, getroffen hatten.

ANSA/ FILIPPO VENEZIA

Einen Tag, nachdem Fabrizio Pasini von seinem Sardinienurlaub zurückgekehrt war, fand er die Carabinieri vor seiner Haustür. Sie nahmen den 48-Jährigen wegen dringenden Tatverdachts fest. Mit der umfangreichen Beweislast konfrontiert, brach Fabrizio Pasini nach stundenlangem Verhör zusammen. Er gestand den Ermittlern, dass sich er und Manuela Bailo im Haus seiner Mutter in Ospitaletto gestritten hätten und sie im Laufe der Auseinandersetzung die Stiege heruntergefallen sei. Anschließend führte Pasini die Carabinieri zu einem landwirtschaftlichen Anwesen in der Provinz Cremona. Noch in der Mordnacht hatte der Täter die Leiche seines Opfers mit seinem Pkw zu diesem Grundstück transportiert, in ein Loch geworfen und es anschließend mit einem Stück Blech verdeckt. Höchstvermutlich war es auch Pasini selbst, der zur Verwischung der Spuren mit dem Smartphone seines Opfers letzte Nachrichten verschickt hatte.

ANSA/ FILIPPO VENEZIA

Nicht nur den Carabinieri, sondern auch der Öffentlichkeit fiel die unglaubliche Kaltschnäuzigkeit des Täters auf. Als ob nichts geschehen wäre, fuhr Pasini samt seiner Frau und seinen Kindern auf Sardinien in den Urlaub. Allerdings wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit für lange Zeit sein letzter Urlaub gewesen sein. Seit Montag befindet sich Pasini in Untersuchungshaft und wartet in der Zelle auf seinen Prozess.

 

Von: ka