56 Syrer und irakische Kurden gehen in Urlaubsparadies an Land

Großes Herz: Einheimische und Urlauber retten gestrandete Flüchtlinge

Donnerstag, 26. Juli 2018 | 07:50 Uhr

Von: ka

Isola Capo Rizzuto – Isola Capo Rizzuto, ein traumhafter Urlaubsort an der ionischen Küste Kalabriens, war am Dienstag Schauplatz eines Akts ganz besonders großer Menschlichkeit und Solidarität. Ein Segelschiff mit 56 syrischen und kurdischen Flüchtlingen an Bord blieb unweit vom Urlaubsstrand entfernt im Sand stecken. Sofort machten sich Einheimische, Urlauber und Rettungsschwimmer auf dem Weg zum Schiff, um die verzweifelten Menschen zu bergen. An Land versorgten sie die Flüchtlinge bis zum Eintreffen der Rettungskräfte mit Essen und Getränken.

Twitter/Crotone

Die Frühaufsteher unter den Urlaubern trauten ihren Augen kaum, als sie am Dienstagmorgen gegen 7.30 Uhr in der Ferne ein Segelschiff erblickten. Das Schiff befand sich offensichtlich in großen Schwierigkeiten und trieb langsam auf das Ufer zu. Wenige Dutzend Meter vom traumhaften Strand entfernt, blieb das Segelboot in einer Untiefe im Sand stecken. Die Einheimischen, Urlaubsgäste und Rettungsschwimmer zögerten keinen Moment und fuhren mit Rettungs- und Ruderbooten sofort zum Schiff hinaus, um die Menschen in Sicherheit zu bringen.

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Die Flüchtlinge – unter ihnen viele Frauen und Kinder, denen die weite Fahrt in einer stürmischen See besonders stark zugesetzt hatte – befanden sich in einen verzweifelten Zustand. Verängstigt, müde und gefährlich dehydriert, hatten sie nur mehr die Kraft, ihre improvisierten Retter um Wasser zu bitten. Die Kalabresen und die Urlauber zweier benachbarter Feriendörfer brachten die Menschen an Land und öffneten für sie ihre Herzen und ihre Kühlboxen.

Zuerst wurde allen Flüchtlingen reichlich das dringend Trinkwasser verabreicht. Die Kleinsten unter den Flüchtlingen bekamen auch Säfte, „Pane di Cutro“(eine einheimische Brotsorte, Anmerkung der Redaktion) und anderes Essen wie Würste und Käse, das die Urlauber für sich selbst auf den Strand mitgenommen hatten. Die Szenen, die sich abspielten, berührten viele Menschen. Kleine Kinder wurden auf Strandtücher gelegt und mit der Flasche gefüttert und Mütter mit Kindern wurden getröstet und mit allem, was zur Verfügung stand, versorgt. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte und der Ordnungshüter wurde den verzweifelten Menschen so weit wie nur irgend möglich geholfen.

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Die Einheimischen und Urlauber machten auch mit den Schattenseiten der illegalen Einwanderung Bekanntschaft. Mehrere Zeugen bestätigten später, dass einige Männer – sie sprachen angeblich eine osteuropäische Sprache und waren vermutlich Schlepper – kurz nach der Ankunft sofort das Weite gesucht hatten. Die Ermittler hefteten sich sofort auf ihre Fersen.

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Die Kalabresen und die Urlaubsgäste ernteten für ihr Verhalten großes Lob. Viele Nutzer und Kommentatoren stimmten im Netz überein, dass die Einheimischen und Strandurlauber in einer immer unmenschlicher, unsolidarischer und kälter werdenden politischen und gesellschaftlichen Umgebung, ein großes Herz bewiesen hätten.

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Ein Nutzer stellte die passende Stelle aus der Bibel ins Netz: „Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

ANSA/ANTONINO D’URSO