Von: ka
Mailand – Ein Fall einer Lebensmittelvergiftung sorgt in der italienischen Öffentlichkeit für erhebliches Aufsehen.
Am 30. September landete eine ganze Familie im Krankenhaus. Der 60-jährige Mann, die 55-jährige Frau und die beiden 18 und 16 Jahre alten Söhne litten unter halluzinogenen Zuständen, geistiger Verwirrtheit und Gedächtnisverlust verschiedener Schweregrade und mussten in der Ersten Hilfe des Mailänder Krankenhauses „Fatebenefratelli“ ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Mehrere Untersuchungen erbrachten, dass der Tiefkühlspinat der bekannten Marke „Bonduelle“, den alle Familienmitglieder genossen hatten, Spuren des giftigen Nachtschattengewächses Alraune(Mandragora) enthielt.
Aufgrund des Hinweises des italienischen Gesundheitsministeriums nahm Bonduelle die 750 Gramm Packungen des in der spanischen Region Navarra hergestellten Tiefkühlspinats „Spinaci surgelati Millefoglie“ der Fertigungslose 15986504-7222 45M63 08:29 mit dem Verfallsdatum August 2019 vom Markt. „Das Produkt darf aufgrund einer vermuteten Kontamination mit Blättern der Alraune nicht konsumiert werden“, so das römische Ministerium.
Wie Untersuchungen eines Speziallabors ergaben, passen die Ergebnisse zu einer Verunreinigung des Spinats mit Blättern der Alraune, die manchmal als Unkraut zwischen den Nutzpflanzen eines Gemüsefeldes wächst. Die Blätter der Alraune, denen in der Antike magische Kräfte zugeschrieben wurden, sind in Wirklichkeit giftig.
Am Abend äußerte sich dann auch Bonduelle noch einmal zur Sachlage. „Es gibt keine Information, die auf das Vorhandensein von Blättern der Alraune in unseren Produkten schließen lässt. Bonduelle hat als Vorsichtsmaßnahme einen Rückruf einiger Fertigungslose des Produktes „Spinaci Millefoglie Bonduelle“ in die Wege geleitet“, so die Herstellerfirma in einer Aussendung.
Bei der Nennung der Alraune, die als hochgiftig gilt und dessen Wirkstoff aus der Familie der Alkaloide bei hoher Konzentration Atemlähmung auslöst, werden die Liebhaber der Heil- und Ritualmedizin hellhörig. Die Alraune wird seid dem Altertum in verschiedenen Kulturkreisen ob ihrer in kleinen Konzentrationen halluzinogenen Wirkung als „Zauberpflanze“ angesehen, wobei auch die besondere Form des Wurzelstocks, der einer menschlichen Gestalt ähnelt, eine erhebliche Rolle spielt.
Wie immer im Netz sind in solchen Fällen die Scherzkekse nie weit:
Trovato il nuovo testimonial per #Bonduelle#Spinaci #Mandragora pic.twitter.com/WNCMJ7oZs1
— RampicantiStorti (@RampicantiSto) October 4, 2017