Von: AP
Bozen – Bereits vor einigen Tagen erlebten Italien und Kroatien eine Unwetterserie historischen Ausmaßes. Innerhalb von zwölf Stunden registrierten Meteorologen mehr als 109.000 Blitze – so viele wie seit über 50 Jahren nicht mehr.
Der Wetterumschwung beendete den wochenlangen Hochsommer mit Temperaturen über 40 Grad und traf das Land mit voller Wucht. Besonders betroffen waren die Regionen Lombardei, Emilia-Romagna und die Toskana. Auf der Insel Elba verwandelten sich Straßen in reißende Ströme, Plätze wurden überflutet und Ferienwohnungen überschwemmt. Touristen mussten in Sicherheit gebracht werden. In Grosseto rettete die Feuerwehr mehrere Jugendliche und einen Erwachsenen aus einer überfluteten Unterführung.
Auch Venetien meldete erhebliche Schäden: In Villafranca Padovana blieb ein Autofahrer in einer gefluteten Eisenbahnunterführung stecken, konnte aber befreit werden. In Venedig stufte die Stadtverwaltung die Lage als „kritisch“ ein, rief Bürger und Besucher zu äußerster Vorsicht auf und empfahl, das Haus nur im Notfall zu verlassen. In Bologna wurden alle Parks vorsorglich geschlossen.
In Rom tobte ein schweres Gewitter. Sturmböen entwurzelten Bäume, Äste fielen auf Straßen, Werbetafeln lösten sich. Besonders betroffen waren der Südosten der Stadt und die Küstenzone von Fregene bis Ostia. Viele Menschen teilten Bilder und Videos in den sozialen Netzwerken – ein Nutzer schrieb: „So viel Wasser habe ich dieses Jahr noch nie gesehen.“
Tragisch endete das Unwetter für einen 40-Jährigen auf Sizilien: Sein Wagen wurde in Leonforte (Provinz Enna) von den Fluten des über die Ufer getretenen Flusses Crisa mitgerissen. Er konnte nur noch tot geborgen werden, zwei weitere Insassen wurden von Rettungskräften gerettet.
„Dauerfeuerwerk“ an der Adria
Noch dramatischer war die Nacht an der nördlichen Adriaküste. Zwischen Triest (Italien) und Umag (Kroatien) wütete eine gewaltige Superzelle. Urlauber berichteten von Blitzschlägen im Sekundentakt, orkanartigen Böen und sintflutartigem Regen. Allein in dieser Region wurden rund 15.000 Blitze gezählt. Auf dem Campingplatz Umag fiel zeitweise Strom und Telefonnetz aus, Teile des Areals standen unter Wasser. Viele Urlauber – darunter zahlreiche Deutsche – verbrachten die Nacht in Autos oder Wohnwagen.
Besonders eindrucksvolle Aufnahmen der Gewitterfront veröffentlichte die BILD-Zeitung (Quelle: Bild.de, Video):
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