Verkäufer sitzt gefälschter Überweisungsbestätigung auf

Hinterhältig: Betrüger bezahlt für Gebrauchtwagen anstatt 30.000 nur drei Euro

Mittwoch, 13. Februar 2019 | 07:16 Uhr

Visano/Viadana – Eine böse Überraschung erlebte eine Familie aus Brescia, als sie den Auszug ihres Kontos studierte. Anstatt des mit dem Käufer vereinbarten, erwarteten Erlöses aus dem Verkauf ihres wertvollen Suvs – eines Bmw X6 – von 30.000 Euro, gingen auf das Konto nur mickrige drei Euro ein. Der betrügerische Käufer hatte die Familie mit einer gefälschten Überweisungsbestätigung getäuscht und sich so den Besitz des BMW erschlichen.

Carabinieri Viadana

Die Familie aus Visano bei Brescia hatte ihren gebrauchten BMW X6 einem Mann aus Viadana bei Mantua zum Verkauf angeboten. Der Mann, der 47-jährige D. A., sagte sofort zu und versprach, den vereinbarten Verkaufspreis sobald als möglich auf das Konto der Familie aus Visano zu überweisen. D. A., der alles tat, um vor der Familie aus der Umgebung von Brescia als seriöser Käufer zu erscheinen, übertrug auf das Konto des Verkäufers anstatt der geforderten 30.000 Euro aber nur mickrige drei Euro. Anschließend bearbeitete er geschickt die Überweisungsbestätigung, indem er einfach vier Nullen hinzufügte. Die fertige „Fake-Überweisungsbestätigung“ mit dem ausgewiesenen Betrag von 30.000 Euro übermittelte er dann dem Verkäufer des BMW X6.

Ohne den Eingang des angeblich überwiesenen Preises des gebrauchten Suv auf das eigene Konto abzuwarten, begab sich die Familie aus Visano zu einer Autoagentur, um zugunsten des „Käufers“ den Eigentümerwechsel in die Wege zu leiten. Als dann einige Tage später – der BMW war bereits verkauft und in den Besitz des Betrügers übergegangen – auf das Konto nur drei Euro eingingen, war der ursprüngliche Halter des BMW sprachlos. In der Zwischenzeit war der betrügerische Käufer nicht tatenlos geblieben. Um das Fahrzeug der Betrugsopfer so schnell wie möglich in Bargeld verwandeln zu können, hatte er sich bereits mit dem nächsten Käufer auf eine für diesen Suv sehr niedrigen Verkaufspreis von rund 14.000 Euro geeinigt.

APA/APA (dpa/gms/Jens Kalaene)

Aber dazu kam es nicht mehr. Nach der Anzeige der Familie aus Visano hatten sich die Carabinieri von Viadana bereits an die Fersen des 47-Jährigen geheftet. Gerade als der 47-jährige D. A. dabei war, den Bmw dem nächsten Besitzer zu übereignen, schlugen die Carabinieri zu. D. A. – der für die Ordnungshüter kein Unbekannter ist – wurde wegen Betrugs auf freiem Fuß angezeigt. Der 47-Jährige wird sich wegen dieses Vorwurfs demnächst vor Gericht verantworten müssen. Der BMW hingegen wurde von den Gerichtsbehörden beschlagnahmt. Nach Ablauf aller vom Gesetz vorgesehenen Formalitäten wird das Fahrzeug seinem rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden.

Bei dieser Gelegenheit sprachen die Ordnungskräfte auch eine Warnung aus. Polizei, Finanzwache und Carabinieri mahnen dazu, bei Verkäufen von teuren Gütern – wie in diesem Fall dem BMW X6 – nicht einer Überweisungsbestätigung des Käufers zu vertrauen, sondern unbedingt den Eingang auf das Konto der effektiv vereinbarten Summe abzuwarten.

Von: ka