Schläge und Bisse waren der Alltag - Video

Horrorkindergarten geschlossen

Dienstag, 02. August 2016 | 08:12 Uhr

Mailand – Dank der Ermittlungen der Carabinieri der Kaserne von Greco Milanese, konnte ein wahrer Horrorkindergarten geschlossen und deren Verantwortliche, die 34-jährige Milena Ceres und deren Mann, der gleichaltrige Enrico Piroddi, aus dem Verkehr gezogen werden.

Auf Hinweise von ehemaligen Angestellten hin, wurde der Kinderhort und Privatkindergarten „BabyWorldBicocca“ im Mailänder Viertel Bicocca Gegenstand von Ermittlungen. Die Carabinieri platzierten im Kindergarten mehrere Kameras und Wanzen, sodass sie den Ablauf der „Erziehungstätigkeit“ quasi live verfolgen konnten.

Was die Beamten dann sahen, übertraf ihre schlimmsten Befürchtungen. Die zwischen zwei Monaten und drei Jahre alten Babys und Kleinkinder wurden in ihren Bettchen angebunden und im Umkleideraum und im Bad trotz Schreien bis zu vier Stunden im Dunkeln eingesperrt. Die Kinder wurden beschimpft, angeschrien, geschlagen, zum Essen gezwungen und an den Ohren gezogen.

Die Eltern, die an ihren Kindern kleine Wunden und Blutergüsse entdeckten und Erklärungen verlangten, wurden belogen und beschwichtigt.
Als die Carabinieri am 27. Juli sahen, wie ein zweijähriges Kind gebissen wurde, brachen sie die Beweisaufnahme erst einmal ab und entschlossen sich, einzugreifen. Ein Zivilbeamter der Carabinieri präsentierte sich am Eingang des Privatkindergartens und verhaftete die Frau.

Bei der Verhaftung sprach Milena Ceres kein Wort und versuchte nicht einmal sich zu verteidigen. Die Beweislast gegen sie soll erdrückend sein, da nicht weniger als 27 Straftaten festgestellt und zum Großteil auf Audio und Video festgehalten wurden. Der Kindergarten hingegen wurde geschlossen und beschlagnahmt.

https://www.youtube.com/watch?v=iCZl8u7vOj0

Die zwei nicht vorbestraften italienischen Staatsbürger müssen sich nun unter anderem wegen Misshandlung von Minderjährigen unter zehn Jahren und Körperverletzung verantworten.

Dem Mann, der Inhaber des Kindergartens ist, und die Frau, die als Koordinatorin fungiert, wurde zudem die Ausübung des Berufs untersagt. Die Frau wurde von der Voruntersuchungsrichterin in den Hausarrest überstellt, während der Mann vorläufig wieder auf freien Fuß gesetzt wurde.

Von: ka