Von: mho
Rom – Eine der Grundregeln der Marktwirtschaft ist wohl, dasjenige Produkt in jener Menge und zu dem Preis zu bekommen, wie vom Händler angeschlagen. Andernfalls liegt ein klarer Betrug vor. Die Finanzpolizei wiederum ist dafür zuständig, solche Rechtswidrigkeiten aufzuspüren und zu ahnden. Doch selbst die hart gesottenen italienischen “Fiamme gialle” staunten nicht schlecht, als bei einer groß angelegten Kontrolle von Tankstellen seit Anfang Juli italienweit ganze 271 solcher Preis-Menge-Diskrepanzen entdeckt wurden. Insgesamt wurden 112.000 Liter Treibstoff beschlagnahmt und 39 Personen wegen Preisbetrugs angezeigt, wie italienische Medien berichten.
“Jedes Mal, wenn die Finanzwache die Benzinpumpen kontrolliert, stoßt sie auf betrügerische Mechanismen, welche effektiv weniger Benzin ausgeben, als am Display mit entsprechendem Preis angezeigt wird”, erklärt Carlo Rienzi vom Verbraucherverband Codacons. “Betrügereien dieser Art sind in Italien unglaublich verbreitet, zum großen Schaden der Autofahrer, welchen so jährlich um die 100 Millionen Euro aus der Tasche gezogen wird.” Die Konsumenten hätten jedoch das Recht, sich zu wehren. Darum fordert Codacons die Veröffentlichung einer schwarzen Liste von Tankstellen, welche gegen die Gesetze verstoßen haben. Auf diese Weise hätten Kunden der jeweiligen Tankstellen mittels Quittungen und Zahlungsbelegen die Möglichkeit, sich den erlittenen Schaden rückerstatten zu lassen, fordert Rienzi.