Junger Mann verliert Hand – Frau von Rakete getroffen und schwer verletzt

Italien: Knallkörper- und Feuerwerksverbote fast überall missachtet

Dienstag, 01. Januar 2019 | 11:08 Uhr

Rom – In Italien wurden in der Silvesternacht fast überall die herrschenden Verbote, Knallkörper explodieren zu lassen und Feuerwerkskörper abzuschießen, missachtet. Warnungen und Ratschläge der Feuerwehr, der Finanzwache und der Carabinieri zum umsichtigen und richtigen Umgang, mit den in Italien beliebten Feuerwerken wurden leider oft in den Wind geschlagen.

Aus diesen Gründen forderten Unfälle mit Feuerwerks- und Knallkörpern auch heuer wieder unzählige Verletzte. Bei den zwei schwersten Unfällen verlor ein junger Mann eine Hand, während eine Frau, die von einer Rakete getroffen worden war, schwerste Lungenverletzungen erlitt. Auch die Feuerwehr war gezwungen, unzählige Male auszurücken, um von Feuerwerkskörpern verursachte Brände zu löschen.

Der ersten der beiden schwersten Silvesterunfälle ereignete sich in Cesate bei Mailand. Einem 23-jährigen Mann explodierte ein großer Knallkörper zwischen den Händen. Dabei wurde seine rechte Hand fast vollkommen zerfetzt und seine linke Hand schwer verletzt. Der Mann, der bei der Explosion auch Brandverletzungen im Gesicht und Verletzungen am Kopf erlitten hatte, wurde von den Rettungskräften erstversorgt und in das Krankenhaus Niguarda von Mailand gebracht.

Schauplatz des zweiten schweren Unfall hingegen war ein Festzelt in Kampanien. Eine 37-jährige Frau aus Sant’Agata de Goti wurde während der Silvesterfeier von einer Feuerwerksrakete auf der Brust getroffen. Die Frau erlitt dabei schwerste Lungenverletzungen. Die 37-Jährige, die immer noch in Lebensgefahr schwebt, wurde vom Notarzt erstversorgt und in das Krankenhaus Rummo von Benevento eingeliefert. Zur Klärung des genauen Unfallhergangs nahmen die Carabinieri von Benevento Untersuchungen auf.

In der süditalienischen Metropole Neapel und ihrer Umgebung waren mit 37 Personen erwartungsgemäß die meisten Unfallverletzten zu verzeichnen. Am schwersten wurde ein 12-jähriger Bub, der bei der Explosion eines Knallkörpers den Verlust eines Fingers der rechten Hand erlitten hatte, verletzt.

Eine auch verglichen mit dem Jahreswechsel 2017/18 ganz besonders intensive Arbeitsnacht verzeichneten die italienischen Feuerwehren. Ihre Einsätze stiegen von 519 im Vorjahr auf 658 in der Silvesternacht 2018/19. Allein in der Ewigen Stadt mussten die Wehrleute zu 160 Einsätzen ausrücken. Drei Viertel aller Anrufe betrafen Schadfeuer, wobei es sich in den meisten Fällen um brennende Mülltonnen handelte. Allerdings wurden auch 15 Fahrzeugs- und sieben Wohnungsbrände registriert.

Angesichts der missachteten Verbote fragen sich nicht wenige Italiener, ob es nicht an der Zeit ist, strengere Kontrollen und schärfere Strafen einzuführen.

 

 

 

Von: ka