Von: luk
Rom – Italienische Haushalte investieren überdurchschnittlich stark in Finanzmarktprodukte. Laut aktuellen Daten des italienischen Bankenverbands ABI macht der Anteil von Finanzmarktinstrumenten – darunter Aktien, Investmentfonds, Anleihen, Versicherungen und Pensionsfonds – 21,3 Prozent des gesamten Vermögens italienischer Familien aus.
Damit liegt Italien klar über dem Eurozonen-Durchschnitt von 19,4 Prozent und auch vor Ländern wie Frankreich (18 Prozent) und Spanien (11,2 Prozent). Auf Augenhöhe befindet sich Italien mit Deutschland (21,2 Prozent).
Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung sind Investmentfonds, die inzwischen 6,9 Prozent des Familienvermögens ausmachen – deutlich mehr als der Eurozonen-Durchschnitt von 4,6 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Anteil bei 5,8 Prozent, in Spanien bei 5,4 Prozent und in Frankreich nur bei 2,4 Prozent.
Auffällig bleibt jedoch die hohe Bedeutung von Staatsanleihen im Portfolio italienischer Privathaushalte. Mit einem Anteil von 2,5 Prozent liegen sie weit über dem europäischen Schnitt von 0,5 Prozent. In Deutschland, Frankreich und Spanien liegt der entsprechende Anteil teils bei nur 0,1 Prozent. Auch andere Anleihen – etwa Unternehmens- oder Bankanleihen – sind in Italien stärker vertreten (1,5 Prozent gegenüber 0,7 Prozent im Euroraum).
Im Gegenzug bleiben italienische Haushalte bei Aktien und Versicherungsprodukten unterdurchschnittlich engagiert. Börsennotierte Aktien machen nur 1,4 Prozent des Gesamtvermögens aus (Eurozonen-Schnitt: zwei Prozent), Versicherungen und Vorsorgeprodukte wie Lebensversicherungen und Pensionsfonds erreichen 9,1 Prozent (im Vergleich zu 11,6 Prozent im Euroraum).
Die ABI sieht hierin einen klaren Handlungsauftrag für die EU: Eine stärkere Integration der Kapitalmärkte könne helfen, das Vermögen privater Haushalte besser zu mobilisieren und langfristig produktive Investitionen in der Wirtschaft zu fördern.
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